
Methoden Ästhet
In dieser Rubrik werden beispielhaft Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt und zugleich werden
Hilfestellungen gegeben, wie sie am geschicktesten zu bearbeiten sind.
Die Merktechniken basieren auf Erkenntnissen der Hirnforschung. Es wird der Versuch unternommen, beide
Gehirnhälften für das Lernen zu nutzen. Lerninhalte können langfristig im Gedächtnis durch
Wiederholungsmechanismen, z.B. in Form von Mnemotechniken,
die auch als Eselsbrücken bekannt sind, verankert werden.
Die Kreativitätstechniken
dienen im Wesentlichen dazu, viele neue Ideen
zu sammeln, diese zu strukturieren und zu visualisieren, um sie dann erfolgreich umzusetzen. Außerdem werden
mit Hilfe vieler Kreativitätstechniken bereits bestehende Probleme gelöst und neue Blickwinkel gefunden.
Mnemotechniken
Der Begriff der Mnemotechnik kommt aus dem Griechischen und heißt Gedächtniskunst. Die Technik wird als
Hilfe zum Einprägen schwieriger Gedächtnisstoffe durch Lernhilfen, wie z.B. Merkverse (Eselsbrücken),
bildliche Darstellungen und Schemata verstanden.
Das Prinzip der Mnemotechnik besteht darin, dass schwer einprägbare Informationen mit einfacheren
Vorstellungen verknüpft werden. Aus Sicht der Hemsiphärenforschung sollte versucht werden, den Lernstoff
nicht nur in die linke, sondern auch in die (merkstärkere) rechte Gehirnhälfte zu transportieren.
Gedächtnistechniken versuchen:
- beide Gehirnhälften anzusprechen und in Aktion zu versetzen, um Lernstoff dauerhaft zu sichern
- die Fähigkeit der Assoziation zu nutzen. Die Assoziation stellt Verbindungen zwischen Wörtern und abstrakten Dingen, Zahlen und Bildern, Zahlen und Orten, Orten und Wörtern, Gesichtern/Namen und Wörtern her und verankert die Informationen so im Gedächtnis
- die biologischen Möglichkeiten unseres Gehirns auszunutzen. Spontan können wir bis zu sieben Einheiten im Kurzzeitgedächtnis behalten.
Um mehr Informationseinheiten aufzunehmen, kann man:
- einzelne Zahlen zu mehrstelligen Zahlen zusammenfassen. Das wird auch Chunking (chunk = Brocken, großes Stück) genannt. Dies lässt sich natürlich auch mit zusammengesetzten Wörtern oder mit Reimen umsetzen, die sich im Gehirn noch besser verankern (Drei, drei, drei bei Issos Keilerei.).
- Auch können in Zahlenreihen bereits bekannte Zahlen vorkommen, die das Merken vereinfachen (3110 = Halloween) oder Zahlen, die z.B. als Geburtstag im persönlichen Gedächtnis emotional bereits verankert sind. Diese Möglichkeit besteht auch bei Gesichtern und Namen, wenn die Verankerung mit der Formulierung »...der sieht aus wie ...« einhergeht.
- Man kann Zahlenfolgen in Rechenaufgaben zusammenfassen (132639 oder 13+26=39).
- Ebenso können Zahlen optisch eingeprägt werden, z. B. mit dem Tastentrick, der bei der Eingabe der Zahlen ein Muster auf der Tastatur ergibt, das leichter zu merken ist.
- Zahlen und Begriffe können an Orten festgemacht und so gelernt werden
- Den Zahlen kann ein Bild zugeordnet werden um, um daraus Geschichten zu ersinnen, die leicht zu merken sind. Beispiele für Zahlenbilder sind: O = Ei; 1= Kerze; 2= Schwan; 3 = Dreizack; 4 = Klee; 5 = Hand; 6= Lottogewinn; 7 = Zwerg; 8 = Sanduhr; 9 = Schlange.
- Ebenso werden Buchstaben mit Bildern gekoppelt, um sie sich zu merken.
- Begriffe können auch über den Anfangsbuchstaben gemerkt werden. Die Anfangsbuchstabend der Begriffe werden dann in einem Satz in die richtige Reihenfolge gebracht. Bekanntester Merksatz für unsere Planeten Merkur – Venus – Erde – Mars – Jupiter – Saturn – Uranus – Neptun – Pluto ist: Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten.
In der folgenden Übersicht sind Methoden und Techniken aufgelistet, die aus oben beschriebenen
Erkenntnissen und Beispielen entwickelt wurden. Eine ausführliche Beschreibung finden sie unter den
jeweiligen Stichworten.
- Lokalisationsmethode/ Loci-Methode: Diese Methode verknüpft visuell den zu lernenden Stoff mit Orten.
- Kettenmethode: Diese Methode reiht den zu erinnernden Lernstoff wie auf einer Kette auf und verknüpft die einzelnen Glieder miteinander.
- Geschichtenmethode: Diese Methode setzt unverbundene Informationen in den Sinnzusammenhang einer erfundenen Geschichte.
- ABC-Technik: Buchstabenmerkwörter werden mit neuen zu lernenden Fakten verbunden und in die richtige Reihenfolge gebracht.
- Merkwortsystem: Zahlenmerkwörter werden assoziativ mit neuen zu lernenden Fakten verbunden und visualisiert.
- Reimtechnik: Informationen werden mit einem Reim verbunden, den unser Gehirn besser behalten kann.
- ERKO-System: Dieses System ist speziell für das Merken von Zahlen entwickelt. Jeder Ziffer wird ein Konsonant zugeordnet, der eine Gemeinsamkeit mit der Ziffer hat.
- Major-System: Dieses System ist die Weiterentwicklung des ERKO-Systems für Zahlen. Die Zahlen 1 bis 100 werden zu Bildern.
- Taschen-Trick: Dieser Trick verbindet Informationen mit Gegenständen.
- Namen und Gesichter: Charakteristiken von Namen und Gesichtern werden mit Bekanntem in einem Bild, Reim o.ä. verbunden.
- Die Magische Zahl 7: Diese Ziffer steht für die Aufnahmefähigkeit unseres Ultrakurzzeitgedächtnisses.
Linkempfehlungen :
- Baier, Melanie; Francz, Nora; Hölzl, Stefan & Pressl, Sarah (2006): Wie funktioniert Gedächtnistraining,
Online unter: www.stangl.eu/psychologie/praesentation/gedaechtnistraining.shtml - Strangl, Werner: Das Vergessen,
Online unter: arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEDAECHTNIS/Vergessen.shtml - Groll, Tina (2013): Leichter lernen mit Mnemotechniken,
Online unter: www.zeit.de/karriere/beruf/2013-06/uebersicht-gedaechtnistechniken-lernen

- Lokalisationsmethode (Loci-Methode)Diese Methode gründet darauf, dass im Gedächtnis Orte und die Reihenfolge von Orten (z.B. der Weg zur Schule, die Wege im eigenen Haus) besonders gut verankert sind. Wichtige zu lernende Begriffe werden mit den Orten bzw. mit dem Weg verknüpft.
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Es werden bildhafte Verbindungen zwischen Orten und den zu lernenden Begriffen hergestellt. Geht man gedanklich den Weg entlang, dienen die Orte als Erinnerungshilfe für die damit verbundenen Lerninhalte.
- Zuerst wird ein bekannter Weg ausgesucht. Routenpunkte werden festgelegt und visualisiert.
- Die Begriffe werden dem Ort zugeordnet. In der festgelegten Reihenfolge können die Orte wieder abgegangen werden, um die abgestellten Begriffe wieder aufzunehmen.
Mit der Loci-Methode können auch Zahlen gemerkt werden. Die Orte stehen dann für Zahlen. Dies kann jeder selbst festlegen, sollte aber zukünftig für alle Zahlenreihen gelten.
Z.B.: O=Diele. 1=Bad, 2=Schlafzimmer, 3=Küche, 4=Wohnzimmer, usw.
In eine Geschichte verpackt könnte die Pin-Nr.1043 dann lauten: Ich gehe ins Bad. Dann durchquere ich die Diele, um ins Wohnzimmer und dann in die Küche zu gelangen.Linkempfehlung :

- KettenmethodeDie Kettenmethode reiht die zu lernenden Begriffe wie eine Kette auf. Diese Technik geht von der Erkenntnis aus, dass man sich besser an Informationen erinnert, wenn sie miteinander verknüpft sind.
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Es wird eine bildhafte Vorstellung zwischen der ersten und zweiten, dann von der zweiten und dritten Information usf. gebildet, so dass die Bilder wie Kettenglieder miteinander verbunden sind. So lassen sich eine Reihe von Informationen in der vorgegebenen Reihenfolge lernen. Die Reihenfolge muss aber eingehalten werden, da das vorausgehende Element den Suchhinweis für das Nächste liefert.Diese Methode kann sehr gut für Einkaufslisten, Tagesabläufe u. ä. genutzt werden. Die folgende Einkaufsliste mit den Produken: Eier, Mehl, Zucker, Milch, Wurst, Servietten, Salzstangen, Blumen, könnte so verknüpft sein: Stellen Sie sich Ostereier vor, die durch eine Mehlwüste kullern. Dann sehen Sie eine Mehlwüste, in der ein Zuckerregen niedergeht. Der Zuckerregen fließt in eine Milchflasche. Die Milchflasche ist mit einer Wurstscheibe verschlossen. Die Wurstscheibe ist ein Motiv auf einer Serviette und eine Serviette umwickelt zehn Salzstangen. Eine Salzstange hat einen Blumenkopf.

- GeschichtenmethodeDie Geschichtenmethode setzt relativ unverbundene Informationen, die zu lernen sind, in den Sinnzusammenhang einer erfundenen Geschichte.Die Geschichte ruft Bilder vor Augen, in denen auch die zu merkenden Informationen zu sehen sind. Visualisierte Informationen können vom Gehirn besser abgespeichert werden.So wird aus einer Einkaufsliste, auf der Äpfel, Milch, Brot, Sonnenblumenöl und Eis notiert sind, die Geschichte: Im Milchsee schwimmt ein Brot, über ihm scheint die fettige Sonne, die das Apfeleis zum Schmelzen bringt.Linkempfehlung :
- ABC-TechnikBei der ABC-Technik wird zunächst jedem einzelnen Buchstaben des Alphabets in Gedanken ein Bild zugeordnet. Es wird ein so genannter Kennwort-Katalog erstellt.Dieser kann zum Beispiel aus Vornamen oder auch aus Tieren bestehen. Man kann also seinen eigenen, persönlichen Katalog erstellen, der dann aber auch wirklich gut beherrscht werden muss.Beispiele für verschiedene persönliche Kennwortkataloge:
A = Apfel, B = Ball, C = Cola;
A= Anna, B= Berta, C= Chris;
A = Aal, B= Biene, C = Chameleon, D = Dromedar.Wichtige Begriffe werden mit den ABC-Bildern verbunden und in die richtige Reihenfolge gebracht. So wird das ABC systematisch als Anker genutzt.Möchte man sich nun eine Reihe von Begriffen merken, so ordnet man sie einfach seinen persönlichen Kennwörtern zu. Also »Buch« zu »Biene«, »Füller« zu »Fisch«, usw.Linkempfehlung :
- MerkwortsystemIm Merkwortsystem werden Zahlen mit Hilfe von Bildern visualisiert. Jeder Zahl wird ein Begriff zugeordnet, in dessen bildlichem Ausdruck die Zahl zu erkennen ist.Diese Zahlenmerkwörter werden assoziativ mit den neu zu lernenden Fakten verbunden.
1 = Baum (1 Stamm); 2 = Brille (2 Gläser);
3 = Dreirad (3 Räder); 4 = Fenster (4 Ecken);
5 = Hand (5 Finger); 6 = Würfel (6 Flächen), 7 = 7 Zwerge; 8 = Achterbahn;
9 = Kegel (alle Neune); 10 = Zehen (10 Zehen).So wird aus der Telefonnummer 83564 die Begriffskette Achterbahn, Dreirad, Hand, Würfel und Fenster.
- ReimtechnikDie Reimtechnik verbindet Informationen mit einem Reim, den man besser behalten kann. Reime lassen sich deshalb leicht merken, weil im neuronalen Netzwerk der Großhirnrinde ein Klang einen ähnlichen Klang hervorruft. Das heißt, der Klang des letzten Wortes einer Zeile korreliert zum letzten Wort der nächsten Zeile.
- Deutsch: Wer nämlich mit H schreibt, ist dämlich!
- Geschichte: Sieben, Fünf, Drei - Rom schlüpft aus dem Ei, 753 v. Chr. wurde Rom gegründet.
Oder: Drei, Drei, Drei - bei Issos Keilerei = 333 v. Chr. war die Schlacht zwischen Makedonen/Griechen und Persern bei Issos - Physik: Hältst du den Löffel konkav, bleibt die Suppe brav. Hältst du ihn konvex, macht die Suppe einen Klecks.
- Französisch: Das où als wo hat einen Floh.
- Chemie: Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure!
- Englisch: Sometimes, always, never, just am besten vor das Zeitwort passt.
- Erdkunde: Iller, Lech, Isar, Inn fließen rechts zur Donau hin. Altmühl, Naab und Regen sind dagegen links gelegen.
Linkempfehlung :
- ERKO-SystemDas ERKO-System ist eine Hilfe, um sich Zahlen und Zahlenfolgen zu merken. Der Begriff ERKO-System steht für ERsatzKOnsonanten, mit deren Hilfe man sich Zahlen und Zahlenreihen leicht einprägen kann.
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Das Merken von Zahlen unterliegt erst einmal den biologischen Möglichkeiten unseres Gehirns, das heißt, spontan können wir bis zu sieben Einheiten im Kurzzeitgedächtnis behalten. Auch können Zahlen mit Hilfe von Geschichten und Zahlenbildern besser gemerkt werden.Für längere Zahlenreihen und sehr viele zu merkenden Zahlen lassen sich Zahlenbilder und Geschichten schwerer einsetzen oder es entsteht eine Verwechslungsgefahr durch alte Merkgeschichten. Hier hilft der ERKO-Code weiter.Der ERKO-Code stellt auch für zweistellige Zahlen Bilder zur Verfügung, was die Geschichten verkürzt und interessanter macht. Jeder Ziffer wird ein bestimmter Buchstabe zugeordnet. Diese ERsatzKOnsonanten (ERKO) haben etwas mit der Zahl, für die sie stehen, gemeinsam.Diese ERsatzKOnsonanten können nun in zwei verschiedenen Möglichkeiten verwendet werden:
- Sie bilden aus den zugeordneten Buchstaben ein Wort, zum Beispiel wird aus 13610 der Begriff Domschatz,
- oder Sie bilden aus den zugeordneten Buchstaben einen Satz. Nach dem Beispiel oben entsteht dann: Detlef muss schöne Tassen zimmern.
Hat man sich erst die ERsatzKOnsonanten gemerkt, kann diese Technik eine echte Hilfe im Beruf und im Alltag werden.Linkempfehlung :

- Major-SystemIm Major-System werden die Zahlen 1-100 zu Bildern. Alle Begriffe sind durch das ERKO-System systematisiert.Der 10er Block beginnt mit T oder D, alle Begriffe des 20er Blocks mit N, im 30er Block mit M usw. So können große Mengen von Zahlen memoriert werden. Dieses System zu erlernen ist sehr zeitintensiv und deshalb nur sehr interessierten Gedächtniskünstlern zu empfehlen.Linkempfehlung :
- TaschentrickUm sich Dinge und Informationen zu merken, die man bei Vorträgen, Diskussionen oder sonstigen Gelegenheiten parat haben möchte, wo kein Stichwortzettel zur Hand ist, kann man den Taschen-Trick anwenden.Man legt sich einige Gegenstände zurecht, z.B. Geldstücke, Büroklammer, Murmel, Kastanie. Diese nimmt man in die Hand und verbindet sie mit der Information oder dem Stichwort, das man sich merken will. Dann steckt man sie z.B. in die Hosentasche. In der Situation, wo man die Information braucht, fasst man in die Tasche und erinnert sich an den Begriff, der mit dem Gegenstand gekoppelt ist.Das gleiche Prinzip verfolgt der berühmte Knoten im Taschentuch oder Gegenstände, die man als Merkhelferlein bezeichnet. Diese können auch sichtbar auf dem Schreibtisch deponiert sein, als Merkzettel an der Tür hängen, oder akustisch durch den Weckmechanismus eines Handys wirken.
- Namen und GesichterBeim Merken von Namen und Gesichtern versucht man über eine Besonderheit im Gesicht oder Namen eine Verbindung zu ziehen.Ein neues Gesicht wird auf markante, besondere Details untersucht. Diese werden dann verbal verstärkt, um sie sich leichter zu merken. Ebenso wird mit den Namen der Personen verfahren. Es wird nach auffälligen Begriffen, ähnlichen Begriffen oder auch nach Reimen gesucht.
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Namen werden leichter vergessen als Gesichter: Laut einer Umfrage hatten 83% der Befragten Probleme mit Namen, aber nur 42% ein schlechtes Gesichtergedächtnis.Um sich Personen und Namen zu merken, muss man
- sie genau ansehen und nach besonderen Merkmalen suchen: im Gesicht, im Erscheinungsbild, in der Gestik, im Verhalten;
- sich Namen bewusst einprägen;
- eine Verbindung schaffen von möglichst vielen Merkmalen mit dem Namen.
Man muss den Namen in ein Bild übersetzen und dieses dann mit der Person in Verbindung bringen. Bei Namen, die eine bestimmte Bedeutung haben, ist dies leicht.- Je skurriler das Bild ist, desto besser bleibt es im Gedächtnis.
- Je mehr Informationen man über eine Person hat, desto besser wird die Erinnerung.
- Man kann auch eine Verankerung mit etwas Bekanntem einsetzen (»Sieht so aus wie...«).
- Man kann einen Reim benutzen.
- Man ordnet den Namen ihre Bedeutung bei: Leon = Löwe, Renate = die Wiedergeborene, Regina = die Königin, Felix = der Glückliche, Angela = der Engel
Beim Suchen nach Merkmalen sollte man bewusst hinschauen und auf Haare, Augen, Nase, Mund, Kinn, Proportionen, Haut, Ausdruck, Körperbau, Gewohnheiten und Ticks, Status und Tätigkeit achten. Möglichst viele Merkmale der Person oder des Namens sollten miteinander verknüpft werden, um einen hohen Erinnerungsgrad herbeizuführen.Linkempfehlung :

- Die magische Zahl 7Die 7 ist eine wichtige Grundgröße des menschlichen Gehirns. Die magische Zahl 7 steht für die Aufnahmefähigkeit unseres Kurzzeitgedächtnisses. Denn die Menge an Informationen, die wir uns für ein paar Sekunden merken können ohne sie zu wiederholen, beträgt 7+/- 2.
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Schon in den 50er Jahren des 20 Jahrhunderts wurde diese 7er Einheit durch Versuche bestätigt.Die einzelnen Einheiten können auch zu einem Chunk (Brocken) zusammengebracht werden. So wird aus 7 Buchstaben ein Wort oder aus 7 Wörtern ein Satz, d.h. zusammenhängende Einzelinformationen bilden eine Information.Chunk meint also eine Informationseinheit, die mehrere Elemente zu einer einzelnen Bedeutung zusammenfasst. So wird die Magische Zahl 7 durch das Chunking zu einer effektiven Möglichkeit, große Informationsmengen komprimiert behalten zu können.In der Realität ist die 7er Regel allerdings durch Faktoren wie Motivation, Stress, Müdigkeit u.ä. eingeschränkt.Linkempfehlungen :

Kreativitätstechniken
Kreativitätstechniken helfen, möglichst viele Ideen zu erzeugen, um Probleme oder Aufgaben zu lösen. Es
sind Techniken, die geeignet sind, Probleme zu präzisieren. Sie unterstützen die Ideenfindung und den
Ideenfluss Einzelner oder den von Gruppen. Gedankliche Blockaden werden aufgelöst, Suchrichtungen erweitert.
So wird Kreativität gefördert, um völlig neue, noch nicht realisierte Lösungen zu finden.

Kreativität meint die Fähigkeit, vorhandenes Wissen auf neuartige, bisher unbekannte Weise zu kombinieren und
zu ordnen. Das Kreative geht dabei weit über die Grenzen des Künstlerischen hinaus, und auch Intelligenztests
geben keine Antwort darauf, was den kreativen Menschen ausmacht. Kreativität wird bestimmt durch viele
Faktoren wie geistige Flexibilität, Einfallsreichtum, Originalität und Sensitivität für Probleme, die sich
zu einem komplexen, immer unterschiedlichen Verhaltensmuster zusammensetzen. Das führt dazu, dass jeder
Mensch über eine eigene Kreativität verfügt. So z.B. ein Mädchen, das noch nicht schreiben kann, sich aber
dennoch einen Termin aufschreibt (praktische Kreativität). Oder der Junge, der mit Hilfe von Collagen seine
Gedanken ordnet und strukturiert (künstlerische Kreativität).
Kreativität fördern bedeutet oft, zuerst bestehende Blockaden zu überwinden. Soll man auf der Stelle kreativ
sein, ist der Kopf oft leer. In diesem Fall greifen die Kreativitätstechniken, die sowohl den Denkprozess als
auch die Kreativität unterstützen. Aber auch einfache Mittel wie viel lesen, sich von Bildern inspirieren
lassen oder mit offenen Augen durch die Welt gehen unterstützen dauerhaft die Kreativität. Mit der richtigen
Atmosphäre und genügend Zeit steht ihr dann nichts mehr im Weg.
Die Methoden, die zur kreativen Ideenfindung entwickelt wurden, sind Verfahrensschritte, die zum einen das
Ziel haben, eine praktikable Lösung zu finden, zum anderen aber bei jeder neuen Anwendung unterschiedliche
Ergebnisse erarbeiten. Qualität und Quantität der Ideen sind abhängig von der Aufgabenstellung, der
angewandten Technik, den Teilnehmenden und deren innerer Einstellung.
Die meisten Methoden sind als Gruppenmethoden bekannt, können aber in der Regel auch von Einzelpersonen
angewandt werden. Die Gruppe hat den Vorteil, dass nicht nur eine große Zahl, sondern auch eine größere
Vielfalt von Lösungsideen erreicht wird. Die Gruppenzusammensetzung sollte daher möglichst heterogen sein.
Damit die Gruppe effektiv arbeiten kann, ist für die Ideenfindung meist ein Moderator erforderlich, der die
Methode kennt und die Teilnehmer entsprechend anleitet.

Die Kreativitätstechniken lassen sich in drei Bereiche aufteilen:
Die Hauptvertreter der Kreativitätstechniken sind Alex Osborn
und Tony Buzan, Erfinder des Mind-Map
sowie Edward de Bono, der
Begründer des lateralen Denkens, der zahlreiche anderer
Kreativitätstechniken beeinflusst und entwickelt hat.

- AssoziationstechnikenAssoziationstechniken gibt es in großer Anzahl. Bei diesen Techniken geht es darum, frei in alle Richtungen zu denken und gleichzeitig diese Gedankengänge miteinander zu verknüpfen. Daher der Begriff Assoziationstechnik, denn die gedankliche Verknüpfung zweier unterschiedlicher Dinge bzw. Objekte im Gehirn, z.B. Feuer mit der Farbe »Rot«, ist die Assoziation.
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Assoziationstechniken liefern in kurzer Zeit sehr viele Ideen. Sie aktivieren das Unbewusste, also Wissen, das bewusst nicht abgerufen werden kann. Diese Techniken unterstützen Gedankenassoziationen und helfen, eingefahrene Denkgleise zu verlassen. Sie schöpfen das Potenzial ganzer Gruppen aus und haben so einen großen Wirkungsgrad.Die wichtigsten Methoden sind:
- Brainstorming
Brainstorming ist eine Methode, bei der viele Ideen für ein klar umrissenes Problem ohne Bewertung gesammelt werden. - Brainwriting
Brainwriting ist die schriftliche Variante des Brainstormings. - Methode 635
Bei der Methode 635 produzieren 6 Teilnehmer 3 Ideen in 5 Minuten. - Clustering
Das Clustering verbindet Ideen, Vorstellungen und Informationen miteinander. Mit Schlüsselwörtern werden Gedankenketten erstellt, die innere Gedankenbarrieren umgehen können. - Mind-Mapping
Beim Mind-Mapping werden Gedankenketten und Schlüsselbegriffe wie in einem Spinnennetz visualisiert und zueinander in Beziehung gesetzt. Es wird nicht frei assoziiert, es wird ein Geflecht von über- und untergeordneten Gesichtspunkten erstellt.
- Brainstorming

- BrainstormingBrainstorming heißt die Methode, bei der viele Ideen ohne jegliche Bewertung gesammelt werden. Eine Gruppengröße von 6 bis 8 Teilnehmern, die unterschiedliche Vorkenntnisse mitbringen, ist ideal.
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Das Problem bzw. Thema ist klar benannt. Ein Gruppenmitglied schreibt die Ideen auf. Alle anderen sagen, was ihnen zu diesem Thema einfällt. Die Lernenden regen sich durch ihre Beiträge gegenseitig an. Die Ideen anderer können aufgegriffen und weiterentwickelt werden.Während des Brainstormings gibt es keine Diskussion und Kritik. Die jeweiligen Argumente und Gedanken dürfen nicht kritisiert oder bewertet werden. Killerphrasen wie »Ihre Äußerung ist hervorragend, aber leider ...« sind verboten.Die Ideen werden gesammelt und geordnet. Nach 20 Minuten werden die gesammelten Einfälle ausgewertet und besprochen. Folgende Fragen sollten beantwortet werden:
- Lässt sich die Idee sofort umsetzen?
- Wie weit muss die Idee ausgebaut werden?
- Kann die Idee überhaupt umgesetzt werden?
Brainstorming eignet sich sehr gut für Gruppenprozesse und Lösungen eines klar definierten Problems. Die Methode ist nicht geeignet für umfangreiche Problemstellungen.Linkempfehlungen :

- BrainwritingDer Unterschied zwischen Brainwriting gegenüber dem Brainstorming ist, dass jeder Teilnehmer in Ruhe seine Ideen verschriftlichen kann. Brainwriting ist besonders gut für die in Gruppen geeignet. Beim elektronischen Brainwriting können alle Beiträge sofort auf einem gemeinsamen virtuellen »Flipchart« angezeigt werden (z.B. mit Hilfe von Etherpad).Wie beim Brainstorming geht es um die freie Entfaltung neuer Ideen. Ohne jede Einschränkung sollen die Ideen entwickelt werden. Der Schreibprozess kann alleine oder durch Kollaboration erfolgen.
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Das Brainwriting kann zwei Phasen unterteilt werden:
- Entwickeln von Ideen (keine Bewertung fremder und eigener Ideen).
- Auswertung er Ideen (Herausziehen der besten Ideen).
Gegenüber dem Brainstorming hat diese Methode den Vorteil, dass durch die Verschriftlichung, keine Idee verloren geht. Der Nachteil ist es, dass die Teilnehmer länger nachdenken, mehrere die gleiche Idee äußern und die Teilnehmer mehr Zeit benötigen für die Formulierungen. Diese Einwände entfallen beim elektronischen Brainwriting.Linkempfehlung :

- Methode 635635 ist eine Methode der Ideenfindung. 6 Teilnehmer produzieren 3 Ideen in 5 Minuten. Diese schriftliche Kreativitätstechnik gründet auf der Erkenntnis, dass Brainstorming immer dann besonders erfolgreich ist, wenn die Idee eines Gruppenmitglieds von den anderen Gruppenmitgliedern aufgegriffen und weiterentwickelt wird.
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- Sechs Teilnehmer schreiben 3 Ideen auf ein speziell vorbereitetes Arbeitsblatt.
- Nach Ablauf von 5 Minuten tauschen die Teilnehmer dieses Arbeitsblatt aus. Jeder Teilnehmer schreibt 3 weitere Ideen auf das Blatt. Hier kann an die Ideen des Vorgängers angeknüpft werden.
- Nach weiteren 5 Minuten erfolgt wieder der Austausch des Arbeitsblattes.
Diese Angaben sind als Richtwerte zu verstehen. Es wäre durchaus auch die Formel 7-2-6 möglich, wo demnach 7 Teilnehmer jeweils 2 Ideen in 6 Minuten entwickeln.Prinzipiell geht es darum, an Ideen, die andere notiert haben, schriftlich weiterzuarbeiten. Außerdem hat jeder die gleiche Chance, seine Ideen einzubringen.Die Methode ist zu empfehlen bei Spannungen oder Schwierigkeiten in der Gruppe, bei einer großen Gruppe (die in Kleingruppen unterteilt wird), bei dominanten Gruppenmitgliedern, bei komplexen Ideen, die schwierige Denkprozesse erfordern.Der Vorteil der Methode liegt in der Fülle von Ideen in kurzer Zeit. Jede/r Teilnehmer/in kann selbständig arbeiten und sich von den Ideen der anderen anregen lassen. Der Nachteil kann sein, dass man zu wenig Zeit hat, um seine Ideen klar darzulegen.Linkempfehlungen :

- Collective NotebookBei dieser Kreativitätstechnik, die als Variante des Brainwriting gilt, müssen die Teilnehmer nicht anwesend sein. Der Zeitraum ist offener (meist zwei bis vier Wochen). Wiederum gilt die spontane Ideengewinnung zu fördern. Die Besonderheit liegt darin, dass die Teilnehmer während des Projekts ein Notizbuch bei sich tragen.
-
Mindestens zwei Teilnehmer sind zur Durchführung dieser Methode erforderlich. Die Teilnehmer erhalten einen Notizblock, in dem auf den ersten Seiten eine Problemstellung formuliert ist. Die Teilnehmer tragen diesen Notizblock bei sich, um bei spontanen Einfällen diese sofort festhalten zu können. Auf diese Weise entwickeln die Teilnehmer ihre Gedanken zu dem Problem. Diese Technik geht von der Hypothese aus, dass viele kreative Ideen als Geistesblitze im Lebensalltag entstehen können.Es gibt eine Vorbereitungsphase, die dazu dient die Problemstellung formulieren, die Teilnehmer auszuwählen und Notizblöcke vorzubereiten. Danach folgt die Durchführungsphase. Die Teilnehmer schreiben ihre spontanen und täglichen Eintragungen sowie eine Zusammenfassung und Resümee in die vorbereiteten Blöcke. In der Auswertungsphase werden die Zusammenfassungen abgeglichen, die werden Notizen durchgesehen, Basisvorschläge zur Problemlösung werden erarbeitet. In einer Gruppensitzung erfolgt dann zum Schluss eine Konzepterstellung.Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich die Mitglieder nicht gegenseitig beeinflussen. Es kann zu unterschiedlichen Zeiten an dem Problem gearbeitet werden. Zum Zeitpunkt des Entstehens der Ideen werden sie gesammelt. Die Methode eignet sich auch für komplexere Themen.

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Die vielfältigen Eindrücke, Erfahrungen, Bilder und Ereignisse, die in unserem Gedächtnis gespeichert sind und oftmals nur mit Mühe abgerufen werden können, sollen mit Hilfe des Clustering bewusst gemacht werden. Auf spielerischer Weise verschafft das Clustering-Verfahren Zugänge zu den nicht-sprachlichen Ressourcen unserer rechten Hemisphäre. Durch das Cluster werden emotional besetzte Gedanken und Fantasien freigesetzt.
- Ein Schlüsselwort wird auf ein Blatt Papier geschrieben und ein Kreis wird um diesen Begriff gemalt.
- Ausgehend von diesem Begriff werden assoziativ in Abfolge der auftauchenden Ideen weitere Begriffe ergänzt, die jeweils auch umrahmt werden, so dass eine Kette entsteht.
- Die einzelnen umrahmten Begriffe werden mit Strichen verbunden.
- Wenn ein anderes Schlüsselwort hinzukommt, wird eine neue Gedankenkette erzeugt, jeweils immer von innen nach außen, bis der Assoziationsstrang erschöpft ist. Es findet keine Zensur statt.
Die Erfahrungen zeigen, dass es mit dieser Methode möglich ist, an unbekannte oder nicht bewusst verarbeitete Wahrnehmungsmuster heranzukommen. Clustering sind dann besonders bedeutsam, wenn innere Blockaden die Bearbeitung eines Themas erschweren. Das freie Fließen der Gedanken öffnet der subjektiven (und damit auch der inneren) Welt Räume zur Gestaltung. Mit dem Cluster als Hintergrunderfahrung lassen sich dann meist problemlos ganz unterschiedliche Aspekte der jeweiligen Begriffe und Themen erkennen.

- Mind-MappingDiese Methode wurde in den 70er Jahren von dem Engländer Tony Buzan entwickelt. Die Grundidee von Buzan ist es, Informationen nicht vertikal von links oben nach rechts unten aufzuschreiben, sondern besser einen zentralen Begriff in die Mitte eines Blattes zu schreiben, um Raum für den Aufbau einer gedanklichen Struktur zu bieten.

Mind Map von Monika
Legenstein zum Thema
Ausbildung
Legenstein zum Thema
Ausbildung
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Mind Mapping, auch Spinnennetz-Notizen oder Entscheidungsbaum genannt, dient zur Aufzeichnung von Gedankenketten bei der Ideenfindung. Ideen können schnell geordnet sowie Informationen anschaulich und übersichtlich präsentiert werden. Wie beim Brainstorming werden die gesammelten Ideen nach Kategorien klassifiziert. Beim Mind Mapping wird jedoch nicht frei assoziiert, sondern die Begriffe werden zueinander in Beziehung gesetzt. So entsteht ein anschauliches Netz von Beziehungen.Mind Maps gehen von Schlüsselwörtern aus, die neue Einfälle hervorrufen. Diese werden in Hauptästen, Zweigen und Nebenzweigen visualisiert, um über- bzw. untergeordnete Gesichtspunkte voneinander zu unterscheiden. Es können Äste ihre Bedeutung jederzeit verlieren, und neue Äste können entstehen. Aus neuen Schlüsselwörtern (Setzlinge) wachsen neue Bäume, sprich Mind Maps.Sinnvoll ist es, von einem allgemeinen Begriff mehr und mehr in das Detail zu gehen. Je weiter sich die Verästelungen vom ursprünglichen Schlüsselwort entfernen, desto mehr entwickelt sich die Begriffswelt. Bei jedem neuen Schlüsselwort können Symbole, konkrete Bildideen oder Ähnliches hinzu geschrieben werden.Die anschauliche und jederzeit erweiterbare Struktur erlaubt es, die Methode in unterschiedlichen Zusammenhängen einzusetzen, wie z.B. Gliederung, Themensammlung, Problemaufriss, Wochenplan, Moderation oder als Stichwortzettel für eine Rede oder einen Vortrag.Linkempfehlungen :Literatur :
- Kirckhoff, Mogens (2003): Mind Mapping. Einführung in eine kreative Arbeitsmethode. Global Verlag, Mainz.

Mind Map von
Mogens Kirckhoff (2003)
Mogens Kirckhoff (2003)

- Bild- und AnalogietechnikDie Bild- und Analogietechniken arbeiten mit Verfremdungsmethoden. Scheinbar zusammenhangslose Dinge oder Sachverhalte, die im ersten Moment nicht zum Problem passen, werden auf das eigentliche Problem übertragen.Die völlig problemfremden Themen, Wörter oder Bilder, die mit dem Ausgangsthema verglichen werden, kommen von zufälligen Quellen. Analogien werden hergestellt und darüber die Lösungen erarbeitet. Die Methoden sind:
- Bisoziation
Die Bisoziation arbeitet mit Assoziationen zu problemfernen Bildern. Daraus werden Analogien zum Ausgangsproblem gebildet, die zu kreativen Lösungen führen. - Reizwortanalyse
Bei der Reizwortanalyse wird z.B. mit Hilfe eines Lexikons ein Wort ausgewählt. Losgelöst vom klar definierten Problem werden alle mit dem Wort verbundenen Gedanken und Vorstellungen notiert. Diese werden dann im nächsten Schritt auf das Problem angewendet und überprüft, ob und wie diese Übertragungen zu realisieren sind. - TILMAG-Methode
Die Methode beruht auf der Übertragung von Merkmalen problemfremder Sachverhalte auf die vorliegende Problemstellung. Die Methode TILMAG ersetzt den Verfremdungsprozess der Synektik durch ein mehrstufiges Verfahren. In diesem werden Merkmale der Ideallösung mit Assoziationen dazu verbunden und so eine Gesamtlösung ermittelt. - Semantische Intuition
Die semantische Intuition arbeitet mit neuen Wortkombinationen. Diese entstehen aus einer Liste von Wörtern, die aus dem Bereich stammen, für den eine neue Idee gefunden werden soll. Die Wortkombinationen regen zu Intuitionen an. - Synektik
Auch die Synektik arbeitet mit der Verfremdung des Problems über die Bildung von Analogien. Neue Ideen werden durch Beobachtung von Objekten oder Prozessen gefunden, die sich zwar in völlig anderem Zusammenhang befinden, sich jedoch analog zur Problemstellung verhalten. Das Wissen aus diesen anderen Sachbereichen wird mit dem Ausgangsproblem verknüpft und daraus kreative Lösungsmöglichkeiten abgeleitet.
Linkempfehlung : - Bisoziation
- BisoziationBisoziation ist eine Methode, die bewusst Begriffe und Dinge miteinander in Verbindung bringt, die nach dem üblichen, eingefahrenen Denken nicht zusammen gehören.Diese Methode wird bei einer Gruppengröße von 10 - 25 Personen eingesetzt, um ein klar formuliertes und schriftlich fixiertes Problem/Thema zu bearbeiten und dazu Lösungen zu finden und zu sammeln.
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Um Denkschablonen aufzubrechen, assoziieren die Teilnehmenden zunächst zu Bildern, die nichts mit dem Ausgangsproblem zu tun haben. Die Bilder sollten so gewählt sein, dass sie interessant sind und Assoziationen auslösen. Inhaltlich sollten sie sowohl vielfältig sein als auch thematisch vom eigentlichen Problem weit entfernt liegen. (Beispiele für Bildmotive: Bergwiese, Palmeninsel, Rennauto, ein lachendes Baby, eine Skyline, eine Uhr, eine Bratpfanne und vieles andere mehr.). Nachdem die Gruppe sich auf ein Bild geeinigt hat, assoziieren die Teilnehmenden schlagwortartig und frei zu diesem Bild. Die Gedankenverknüpfungen werden vom Moderator auf Karten notiert und angeheftet.Im nächsten Schritt wird versucht, das Ausgangsproblem mit diesen ersten Assoziationen und Gedankenverknüpfungen zu verbinden. Dieser Schritt kann spaßig sein. Die Mitdenker sollen zu außergewöhnlichen Aussagen ermutigt werden. Ähnlich wie bei Brainstorming- Verfahren sind gerade ungewöhnliche und unkonventionelle Vorschläge gefragt, da sich aus diesen die besten Ideen entwickeln lassen. Diese werden ebenfalls visualisiert. Anschließend werden die Vorschläge auf ihre Realisierbarkeit überprüft.Der Erfolg dieser Methode liegt darin, dass man durch den Auftrag, eine Verbindung zwischen der Assoziation und dem Ausgangsproblem herzustellen, gezwungen wird, Denkbahnen, die gewöhnlich bei der Behandlung des Problems eingeschlagen werden, zu verlassen. Das Zusammentreffen zweier bislang nicht zusammen gedachter Elemente führt zu überraschenden Einsichten.Aus diesem Grunde ist es besonders wichtig, zu Bildern (Plakate, Fotografien, Bilder aus Zeitschriften, Prospekten, Katalogen etc.) zu assoziieren, die möglichst weit vom Problem entfernt sind. Grundvoraussetzung ist, dass die Gruppe sich darauf einlässt.Dieses Verfahren von ca. 45 Minuten Dauer kann auch in Teilgruppen durchgeführt werden, die anschließend ihre Vorschläge zusammentragen und miteinander vergleichen. Allerdings wird dann für jede Gruppe entsprechendes Material und eine Moderation benötigt.Ein schönes Beispiel ist die Erfindung der Druckpresse mit beweglichen Lettern von Johannes Gutenberg. Er verband Merkmale der Weinpresse mit denen des Münzprägestempels.

- ReizwortanalyseDie Reizwortanalyse ist eine Kreativitätstechnik, die besonders gut dazu geeignet ist, ein Problem aus einem fremden Blickwinkel zu betrachten. Es werden Dinge miteinander verbunden, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. So werden von einem zufällig ausgewählten Reizwort Ideen abgeleitet.
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Zuerst wird das Problem genau definiert und alle Gedanken dazu festgehalten. Mit Hilfe eines Lexikons wird ein Reizwort ausgewählt, das nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat. Das Lexikon wird zufällig aufschlagen und z.B. das letzte Wort unten rechts ausgesucht. Die Teilnehmer notieren sich alle Eigenschaften, die sie mit diesem Reizwort verbinden, was ihnen dazu einfällt. Wichtig ist bei diesem Schritt, dass sie sich vollkommen vom Ausgangsproblem lösen. Sie sollten sich Gedanken zu Formen, Funktionen, Gestalt, Aufgaben, Anordnungen, Handhabungen machen.Die notierten Einfälle werden danach analysiert und dabei auf das eigentliche Problem übertragen. Es soll versucht werden, zu jedem Punkt eine Entsprechung für das Problem zu finden. Die besonders schwierigen Beschreibungen können zu den besten Ideen führen.Es ist sinnvoll, bei technischen und gestalterischen Problemen gegenständliche Begriffe zu wählen.Wenn z.B. das Problem heißt, dass neue Produkte für die Unterhaltungsindustrie gefunden werden müssen, dann könnte das Reizwort »Schnuller« lauten. Mit dem Reizwort Schnuller verbindet man schreiende Babys, die durch den Schnuller beruhigt werden. In der Analyse heißt das für die Unterhaltungsindustrie, dass sie einen »Schnuller - Bewegungsmelder« entwickelt, der die Stereoanlage schlafender Benutzer abstellt. Bei nicht-technischen Problemstellungen bietet es sich eher an, Ereignisse, Geschehnisse, Märchen, Filme, Geschichten oder Personen als Reizwörter zu wählen.Wenn das Problem heißt, dass für einen Blumenladen mehr Kundschaft gewonnen werden soll, kann das Reizwort »Lehrerin« heißen. Die Lehrerin arbeitet mit den Kindern in der Schule, darüber hinaus bietet sie nachmittags noch weiterführenden Unterricht an. Die Gärtnerin kann daraus die Geschäftsidee gewinnen, am Nachmittag Kindern einen Kreativ-Kurs mit Blumen anzubieten. Damit erweitert die Gärtnerin ihr Arbeitsspektrum, sie zieht die Eltern, die ihre Kinder zum Kurs in den Blumenladen bringen, als potenzielle Käufer in den Laden.Die Methode kann sowohl allein als auch in einer Gruppe umgesetzt werden.

- TILMAG MethodeDie Tilmag-Methode (Transformation Idealer Lösungselemente durch Matrizen der Assoziations- und Gemeinsamkeitenbildung) ist eine Kreativitätstechnik, die vom Battelle-Institut Frankfurt entwickelt wurde.
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Die Methode beruht auf der Übertragung von Merkmalen problemfremder Sachverhalte auf das zu bearbeitende Problem. Die Übertragung soll durch ein systematisches Vorgehen erleichtert werden und ist damit eine vereinfachte Abwandlung der (klassischen) Synektik. Der Verfremdungsprozess der Synektik wird durch ein rationales Verfahren ersetzt. In einem mehrstufigen Assoziationsprozess werden jeweils neue Reizwörter bereitgestellt, durch die Lösungsideen ermittelt werden.Um diese Methode anzuwenden, muss eine Ideallösung erkennbar sein. Das heißt, die Methode beginnt mit einer klaren Vorstellung der idealen Lösung und erarbeitet das praktikable Umsetzen dieser Lösung.Die TILMAG-Methode gliedert sich in mehrere Stufen:
- Diskussion, Analyse und Definition der Problemstellung
Es wird ein ideales Problemlösungsziel formuliert und daraus Soll-Anforderungen bestimmt. Im Folgenden werden diese Soll-Anforderungen als Ideale Lösungselemente (IL) benannt. Es ergeben sich so IL1, IL2, IL3 bis ILn. - Erstellen einer Assoziationsmatrix
Die idealen Lösungselemente werden in eine Matrix eingetragen, und zwar so angeordnet, dass in der ersten Zeile die IL in der Reihenfolge IL1 bis IL(n-1) und in der ersten Spalte in der Abfolge ILn bis IL2 eingetragen werden. Die IL’s stehen sich so paarweise gegenüber. Zu diesen paarweisen Verbindungen werden Assoziationen gesucht (A1 bis An). - Kombination der Idealelemente und spontanen Assoziationen. Es wird nach Gemeinsamkeiten zwischen Assoziationen und Lösungsmöglichkeiten gesucht und notiert. Die gefundenen Assoziationen sollen als Impulse für Lösungen dienen und werden auf die IL übertragen.
- Aufbau einer Gemeinsamkeitenmatrix. Die Assoziationen werden gegenübergestellt und auf Gemeinsamkeiten untersucht. Dazu werden sie in eine Matrix eingetragen: oben A1 bis A(n-1) und in die Spalte An bis A2. Wieder sucht man Begriffe, die sich durch die Kombination jeweils zweier Assoziationen einstellen. Die Begriffe sollen einen gemeinsamen Inhalt der beiden Assoziationen enthalten.
- Ermittlung von Lösungsansätzen. Gemeinsamkeiten werden wieder als Assoziationsimpulse genutzt und in der folgenden Übersicht bearbeitet. Im letzten Schritt werden übertragene Gemeinsamkeiten zu Gesamtlösungen verbunden.
Linkempfehlungen : - Diskussion, Analyse und Definition der Problemstellung

- Semantische IntuitionDie Semantische Intuition ist eine Kreativitätstechnik, bei der durch die Kombination von Wörtern neue Ideen entwickelt werden. Es werden Begriffe gesammelt, die im Themenfeld der Aufgabenstellung vorkommen.
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Diese werden zu neuen Wortkombinationen zusammengestellt. Es können sowohl Substantive, Verben als auch Adjektive miteinander kombiniert werden. Ebenfalls können auch mehr als zwei Wörter zusammengefügt werden. Die neuen Kombinationen dienen als Reizwort für eine Intuition zu einer neuen Erfindung.Beispielsweise werden bei der Suche nach einem neuen Küchengerät aus einer Liste zufällig aufgezählter Begriffe wie Topf, Backen, Messen, Löffel, Messer, Zwiebel, Milch, Gabel, Rühren, Ofen, etc. die Kombinationen wie Messgabel, Rührmesser, Milchlöffel oder Rührtopf ausgewählt.Jetzt ist Phantasie gefragt, was sich hinter diesen neuen Begriffen verbergen könnte. Zum Beispiel entsteht so die Vorstellung, dass der Inhalt eines Topfes während des Kochens automatisch gerührt werden könnte, z.B. durch einen motorisch angetriebenen Quirl im Deckel.Die semantische Intuition eignet sich besonders für das Auffinden von neuen Produkten in einem bestimmten, weiter gefassten Umfeld (z.B. Küchengeräte), für eng definierte Problemlösungsziele (z.B. spezielle Töpfe) ist sie nicht geeignet. Da die Methode auf so einfache Weise funktioniert, ist sie kurzfristig und schnell einsetzbar. Sie produziert mit geringem Zeitaufwand eine Vielzahl neuer Ideen.Linkempfehlung :

- SynektikInformationen zum Thema Synektik finden Sie hier.
- Systematische IdeensucheDie systematische Ideensuche benutzt verschiedene vorgegebene Verfahrensweisen, um ein Problem zu lösen oder neue Produkte zu finden. Sie überlässt nichts dem Zufall. Alle Blickrichtungen, Ursachen, Kriterien und Möglichkeiten werden erfasst.
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Die Potentiale der Methode der systematischen Ideensuche sind bei anderen Lernpräferenztypen noch passender. Daher werden diese an anderen Stellen differenziert vorgestellt.Zur Systematischen Ideensuche gehören vor allem folgende Techniken:
- 6-Hut-Denken
(siehe Methoden Visionär)
Das 6-Hut-Denken betrachtet aus den verschiedensten Perspektiven ein Problem. - Morphologische Matrix
(siehe Methoden Konstrukteur)
Die Morphologische Matrix versucht neue Produkte zu finden. Sie nimmt alle Kriterien rund um das neue Produkt auf und sucht daraus alle logisch denkbaren Möglichkeiten für eine Lösung. - Walt-Disney-Methode
(siehe Methoden Denker, Verwalter und Visionär)
Die Walt-Disney-Methode arbeitet mit verschiedenen Denkrichtungen, der des Träumers, des Realisten, des Kritikers. - Umkehrmethode
(siehe Methoden Visionär)
Die Umkehrmethode basiert auf dem Prinzip des lateralen Denkens und kehrt jedes Problem in sein Gegenteil um. - Bionik
(siehe Methoden Konstrukteur)
Die Bionik sucht zum einen bei einem Problem systematisch nach Lösungen in der Natur. Zum anderen schaut sie nach Möglichkeiten, die die Natur sonst noch zu bieten hat, um deren Prinzipien in Technik und Industrie nutzbar zu machen. - Laterales Denken
(siehe Konzepte Visionär)
Das Laterale Denken beschreibt das unkonventionelle Denken, dass neue Ideen hervorbringen soll. Logische Hindernisse werden überwunden, indem das Problem auf neue Weise formuliert wird. - TRIZ
(siehe Methoden Konstrukteur)
TRIZ benennt 40 Regeln erfolgreicher Innovation, vor allem als Handlungsanweisung für Erfinder. - ARIZ
(siehe Methoden Konstrukteur)
ARIZ ist eine Methode, die sich ebenfalls auf die Problemlösungen von Erfindungen spezialisiert hat. In einer Abfolge von rund 85 Schritten werden Probleme von neuen Erfindungen gelöst, wenn andere Methoden wie TRIZ nicht weiterhelfen. - Random-Input-Methode
(siehe Methoden Visionär)
Die Random-Input-Methode benutzt Eigenschaften von artfremden Dingen und überträgt diese auf das Ausgangsproblem. - Osborn-Methode
(siehe Methoden Verwalter)
Die Osborn-Methode fragt mit Hilfe einer Checkliste systematisch ein Problemfeld ab.
Linkempfehlung : - 6-Hut-Denken
(siehe Methoden Visionär)

Hinweise :
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