Denker Konstrukteur Verwalter Kommunikator Ästhet Zuhörer Kinästhet Visionär
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Lernpräferenztest Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw


 
Methoden für Lernpräferenz Verwalter
   
Lernpräferenz Verwalter

Methoden

 

In dieser Rubrik werden beispielhaft Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt und zugleich werden Hilfestellungen gegeben wie sie am geschicktesten anzuwenden sind.
Der organisatorisch-strukturelle Präferenztyp erwartet vom Lehrenden Instruktionen, klar strukturierte Lernwege und Lerninhalte, die visualisiert besser wahrgenommen werden. Sachliche Informationen und Zusammenhänge sollten mit Hilfe logisch-struktureller Strategien bearbeitet und präsentiert werden.
Für den lernenden organisatorisch-strukturellen Präferenztyp ist es wichtig, dass der Lernprozess auf klaren Strukturen aufgebaut ist. Unter den Oberbegriffen sich Orientierung zu verschaffen, Referenz (Auskunft) einzuholen und Querverweise zu nutzen findet der Lernende Instrumente, die ihm dabei helfen, klare Strukturen aufzubauen und Sicherheit in seinen Lernprozessen zu gewinnen. Gleichermaßen sind es Vorgehensweisen, die helfen die strukturell-organisatorische Kompetenz zu stärken.
Beispielhaft wird auf eine kreative Methode verwiesen, die eine systematische Ideensuche unterstützen soll. Die Osborn Methode fragt mit Hilfe einer Checkliste systematisch ein Problemfeld ab.
Die Walt-Disney-Methode arbeitet mit verschiedenen Denkrichtungen, der des Träumers, des Realisten und des Kritikers.

Orientierung

Für den organisatorisch-strukturellen Lernpräferenztyp ist es vorteilhaft, wenn er Zusammenfassungen, Überblicke, Fakten und Historie nutzen kann, so dass er eine klare gedankliche Struktur erhält. Ebenso hilft dem Lernenden das Orientierungswissen, bei dem zwischen Fakten, Meinungen und Überzeugungen unterschieden wird.
Die Lernkartei ist eine Methode, die für diesen Präferenztyp ebenfalls sehr gut geeignet ist.
  • Zusammenfassung
    Der strukturell-organisatorische Lerntyp lernt begünstigt, wenn er ständig Kenntnis über den Stand der Aneignung seines aktuellen Lernstoffes hat. Daher ist es für ihn bedeutsam, wenn das jeweils Wichtigste zusammengefasst wird. Es ist für ihn auch eine vorteilhafte Übung, wenn er lernt Zusammenfassungen zu schreiben.
  • Bei der Zusammenfassung geht es um das kurze, knappe Herausstellen der zentralen Argumente. Dabei soll der »Rote Faden« des Autors deutlich werden.
    Die geeignete Zeitform in Zusammenfassungen ist das Präsens (Gegenwart). Wenn Handlungen nacheinander oder gleichzeitig stattfindenden stehen sie dennoch im Präsens. Wenn jedoch über ein Ereignis, das vor der eigentlichen Handlung stattfand, berichtet wird, wird eine andere Zeitform benutzt. Aus direkter Rede wird indirekte Rede. In einer Zusammenfassung werden keine Zitate verwendet.
    In einer Zusammenfassung sollte keine Bewertung stehen, daher sollte auf eigene Gedanken und Gefühle verzichtet werden. Nur die Gesamthandlung wird dargestellt, über Details und Nebenhandlungen wird nicht berichtet. Eine Zusammenfassung hat das Ziel einen Überblick zu geben. Bei Zusammenfassungen sollte man/frau sich auf das Wesentliche konzentrieren und nicht ablenken. LeserInnen und ZuhörerInnen müssen in die Lage versetzt werden, das Thema problemlos zu erfassen und zu verstehen.
    Den Abschluss bildet ein persönliches Fazit. Hier können persönliche Einschätzungen formuliert werden.
    Als Orientierung können folgende Fragen Verwendung finden: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie?
    Linkempfehlung :
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  • Überblick – SQR3-Methode
    Der strukturell-analytisch geprägte Lerntyp lernt besser, wenn der Lernstoff systematisch vermittelt wird. Vorteilhaft ist es für ihn wenn er einen Überblick über den Lernstoff hat, den es anzueignen gilt. Mit einem Überblick gelingt es ihm »Ordnung« herzustellen. Ein Inhaltsverzeichnis, eine Inhaltsangabe, Einleitungen oder Gliederungen geben einen Überblick über das zu bearbeitende Thema und seine Struktur (den Roten Faden).
  • Die SQ3R-Methode hilft beim Lesen eines Textes sich einen Überblick zu verschaffen und diesen zusammenzufassen.
    S - Survey (Überblick):
    Zuerst verschafft man/frau sich einen ersten Eindruck über den Text. Der Schwerpunkt, die zentrale Aussage muss identifiziert werden, das Argumentationsmuster muss verstanden werden. Inhaltsverzeichnisse, Abstracts (wenn vorhanden) und Zusammenfassungen können hilfreich sein.
    Q – Question (Fragestellung):
    Danach sollte der Text bezogen auf eine eigene Fragestellung beurteilt werden. Was trägt der Text dazu bei, die Aufgabe, die man sich gestellt hat (Ausgangshypothese, Forschungsfrage) zu beantworten.
    R - Read (Lesen):
    Dann wird der Text gelesen, zugleich werden die wesentlichen Aussagen exzerpiert und die Antworten auf die Fragestellung festgehalten. Wichtige Stellen sollten markiert werden.
    R- Recite (Rekapitulieren):
    Nach dem Lesen empfiehlt es sich den Inhalt des Textes mit eigenen Worten zusammenzufassen und/oder als Mindmap darstellen.
    R - Review (Rückblicken):
    Zum Schluss erfolgt eine Überprüfung ob die gestellten Fragen beantwortet wurden und die wichtigen Aussagen festgehalten wurden. Empfehlenswert ist, die bibliographischen Daten des Ursprungstextes festzuhalten, damit man/frau bei Bedarf noch einmal in der Originalquelle nachlesen kann.
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  • Fakten
    Zur Beurteilung von Realität helfen dem organisatorisch-strukturellen Präferenztyp Daten, Fakten und Zahlen. Fakten sind empirisch belegbare Daten oder durch andere wissenschaftliche Methoden erbrachte Erkenntnisse, die allgemeine Anerkennung gefunden haben. Der Begriff grenzt sich ab gegenüber, Meinungen, Einschätzungen, Hypothesen, Vermutungen, Irrtümern, Lügen, Fiktionen und Fantasien.
  • Der Begriff Fakten (lat. factum, res facti; engl. fact, matter of fact) wird im Deutschen synonym mit dem Begriff Tatsachen verwendet. Beide Begriffe bezeichnen eine Situation, in der sich Dinge nachweislich befinden bzw. sich als Tatsache erwiesen haben.
    Fakten werden in der (Natur-)Wissenschaft eine hohe Wahrscheinlichkeit zugeschrieben, die Wirklichkeit darzustellen bzw. abzubilden, sie gelten als Nachweis der Existenz eines Ereignisses.
    Zwei Verwendungsformen des Begriffs können unterschieden werden:
    • Fakt als Ausdruck eines objektiv existierenden Sachverhalts
    • Fakt als Ergebnis der Beobachtung eines Sachverhalts. Die Erfahrung dieses Faktes existiert nur in Abhängigkeit von einem erkennenden Subjekt.
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  • Historie - Geschichte
    Die Historie beabsichtigt, Hintergründe zu einem Phänomen, Problem oder Zusammenhang aufzudecken. Meist wird der Begriff benutzt, um die geschichtlichen Bezüge zu dem jeweiligen Themenaspekt deutlich zu machen.
    Der Begriff Historie (lat. historia - gesammelte Berichte) bezeichnet bis in das 18. Jahrhundert einzelne Geschichten und Nachrichten, Erzählungen und Berichte, unabhängig davon ob sie wahr oder fiktional sind.
  • Im deutschen Sprachgebrauch verschwand das Wort weitgehend. Erst im 19. Jahrhundert wurde es von der Geschichtswissenschaft wieder für antike und mittelalterliche Geschichtswerke benutzt.
    Die Grundidee mit »Historie/Geschichte« zu lernen wird in der Geschichtentechnik eingesetzt. Relativ unverbundene Informationen, die zu lernen sind, werden in den Sinnzusammenhang einer erfundenen Geschichte integriert.
    Die Geschichte ruft Bilder vor Augen, in denen auch die zu merkenden Informationen zu sehen sind. Visualisierte Informationen können vom Gehirn besser abgespeichert werden.
    So wird aus einer Einkaufsliste, auf der Äpfel, Milch, Brot, Sonnenblumenöl und Eis stehen, die Geschichte:
    Im Milchsee schwimmt ein Brot, über ihm scheint die fettige Sonne, die das Apfeleis zum Schmelzen bringt.
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  • Lernkartei
    Die Lernkartei ist eine gute Technik, sich Lerninhalte dauerhaft einzuprägen. Das Lernen mit der Lernkartei kann auch als Wiederholungslernen bezeichnet werden.
    Um eine Lernkartei zu realisieren, muss als erstes der Lernstoff in eine Frage-Antwort-Form gebracht werden. Das ist nicht nur für Vokabeln möglich, sondern auch für Formeln, Gesetze, Fachwörter oder Daten. Dann wird ein Karteikasten, DIN A7, mit 5 Fächern und Karteikarten benötigt.
  • Jetzt werden die Karteikarten beschriftet. Auf die Vorderseite wird die Frage geschrieben, auf die Rückseite die Antwort. So kann z.B. beim Sprachen lernen auf der Vorderseite ein deutsches Wort, auf der Rückseite die Übersetzung in der anderen Sprache, zusammen mit einem Beispielsatz, stehen. Nach jedem Kartieren sollte die Richtigkeit überprüft werden, damit später nicht systematisch falsch gelernt wird!
    Das erste Fach wird mit den beschrifteten Karten gefüllt. Jede Karte wird kontrolliert. Die richtig beantworteten Fragen kommen in das 2. Fach, die falsch oder nicht beantworteten Fragen bleiben im 1. Fach. Immer, wenn eine Frage richtig beantwortet wurde, wandert sie ein Fach weiter. Das dauert so lange, bis alle Karten im letzten Fach angelangt sind.
    In der Lernkartei sollte vor allem der Lernstoff sein, der nur schwer merkbar ist. So wird Lernstress durch zu viele Karteikarten vermieden.
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Referenz

Referenz (lateinisch referre = auf etwas zurückführen, sich auf etwas beziehen) bezeichnet allgemein ein Bezugssystem, etwas auf was sich bezogen wird (Messwert, Referenzpunkt, Ursprungstexte, Quellen).
Nachschlagewerke und Handbücher liefern kurze detaillierte Informationen.
Auskunft über aktuelle Geschehnisse und Sachverhalte geben Protokolle als schriftliche Zusammenfassung von Arbeitsergebnissen, Berichte als objektive Schilderung eines Sachverhalts und Reporte als ausführliche, atmosphärische Berichte.
Ein Archiv bewahrt Geschäftsvorgänge, es kann helfen einen Sachverhalt sowohl in seiner Genese, seiner Entwicklung als auch aktuell besser nachvollziehen zu können.
  • Nachschlagewerk
    Nachschlagewerke beanspruchen - vergleichbar einer Enzyklopädie – einen umfassenden Überblick über Themen zu geben. Sie liefern einen schnellen Zugang zu Wissen. Datenbanken und Datensammlungen (z.B. Telefonbücher) sind keine Nachschlagewerke.
  • Es gibt Nachschlagewerke die sich an Interessenten richten und Nachschlagewerke, die an ein wissenschaftliches Publikum gerichtet sind. Die systematische Gliederung eines Nachschlagewerkes richtet sich entweder nach dem Alphabet oder nach einer systematischen Gliederung. Lexika und Enzyklopädien sind typische Nachschlagewerke. Lexikas sind meist Nachschlagewerke mit Sachinformationen (Sachwörterbuch, es werden Informationen zu einzelnen Stichwörtern gegeben sowie Konversationslexion, dessen Anliegen es ist, Wissen in allgemeinverständlicher Weise zu vermitteln).
    Nachschlagewerke werden in Buchform publiziert oder elektronisch als DVD, CDROM oder im Internet. Wikipedia ist ein Beispiel für ein Lexikon im Internet.
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  • Handbuch
  • Unter einem Handbuch (griechisch griechische Darstellung von enchiridion = enchiridion), »etwas, das man in der Hand hält«) versteht man eine systematische Zusammenstellung eines Ausschnitts eines Fachgebiets. In vielen Fällen werden Handbücher auch als Nachschlagewerke benutzt.
  • Handbücher sind systematisch gegliedert, Inhaltsverzeichnisse geben ein Überblick über die behandelten Inhalte. Die Anordnung des Wissensstoffs ist bei Handbüchern entweder thematisch oder chronologisch gegliedert. Handbücher werden von mehreren Autoren, die jeweils nur für Ihren Beitrag verantwortlich sind, verfasst und haben meist einen oder mehrere Herausgeber. Oft werden ganze Fachgebiete dargestellt, im Gegensatz zu Monografien, in denen meist engere Themengebiete behandelt werden. Ein Handbuch kann in einem Band oder in mehreren Teilen oder Bänden erscheinen. Handbücher sind umfassender als Lexika. Sie sind in einer wissenschaftlichen Arbeit dennoch nur als Einstiegslektüre geeignet.
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  • Protokoll
  • Der Begriff »Protokoll« ist aus dem lateinischen Begriff protocollum entlehnt (griechisch griechische Darstellung von Protokoll = protókollon). Ursprünglich wurde mit dem Begriff ein Gegenstand bezeichnet, der die Funktion eines Aktendeckels hatte. Später wurde er für chronologische Auszeichnungen verwendet. In der französischen Diplomatie bekam der Begriff auch die Bedeutung einer Sammlung von Regeln.
  • In dem hier verwendeten Kontext dient das Protokoll dazu, Vorgänge, Kommunikationsprozesse bzw. Abläufe fehlerfrei rekonstruieren zu können.
    Inhaltlich wird bei Protokollen unterschieden zwischen Wortprotokollen, wenn bei einer Sitzung, einem Gespräch oder einer Verhandlung das jeweils Gesagte genau wiedergegeben wird, von Verlaufsprotokollen, wenn die wichtigsten Arbeitsergebnisse chronologisch festgehalten werden und von Ergebnisprotokollen, wenn nur die Ergebnisse, aber nicht der Prozess notiert wird.
    Protokolle unterscheiden sich auch in zeitlicher Hinsicht. Es gibt drei Grundarten:
    • das Voraus-Protokoll (A-priori-Protokollierung), die Regelung was wann und wo zu geschehen hat,
    • die Jetzt-Protokollierung, die unmittelbare Beobachtung eines derzeitigen Ablaufs (Monitoring),
    • das Gedächtnisprotokoll (A-posteriori-Protokollierung), der Nachweisung eines abgeschlossenen Ablaufs.
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  • Bericht
    Ein Bericht ist eine objektive, sachliche Schilderung einer Handlung, die keine Wertung des Autors enthält. Er kann mündlich oder schriftlich erstattet werden. Jeweils dem entsprechenden Fachgebiet (Journalismus, Informatik, Verwaltung, Wissenschaft) gibt es spezielle Regeln wie Berichte zu verfassen sind.
    Die Zeitform des Berichts ist die Vergangenheit (Imperfekt). Zeitsprünge dürfen nicht vorgenommen werden. Beim Live-Bericht wird die Gegenwartsform genutzt (Präsenz).
  • Nachrichten, bei denen über Kontexte berichtet wird, werden Hintergrundberichte genannt. Ein Hintergrundbericht besteht aus folgenden Elementen:
    • Geschichte des Themenkomplexes bzw. des stattgefundenen Ereignisses bzw. des Themenkomplexes,
    • Empirische Daten, Statistiken und zum Thema passende Dokumente,
    • Sachlich, neutrale Analysen,
    • Zitate von beteiligten Experten und anderen Personen.
    Bei wissenschaftlichen Berichten gelten die gleichen Regeln wie bei der wissenschaftlichen Arbeit. Wissenschaftliche Berichte haben einen Titel (Überschrift), danach folgt ein Überblick (Synopsis), eine Einleitung, die Vorstellung der verwendeten Methoden und des verwendeten Materials, die Resultate bzw. Ergebnisse, eine Diskussion bzw. Auswertung der Ergebnisse, eine persönliche Bilanz (Fazit) und das Quellenverzeichnis.
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  • Report
    Während es sich beim Bericht um eine objektive Schilderung eines Sachverhalts handelt ist es die Aufgabe des Reports eine ausführliche, atmosphärische Darstellung eines Ereignisses, einer Beobachtung oder eines Erlebnisses zu liefern. Der Report ist ausführlicher als der Bericht, er enthält auch persönliche Bewertungen der Autoren.
  • Ein Report (lateinisch: reportare »zurückbringen, zusammentragen«) ist eine schriftliche Ausdrucksform, die vor allem im Journalismus Verwendung findet. Typisch für den Report ist die Darstellung eines Sachverhalts aus der unmittelbaren Anschauung, Beobachtungen und Sinneswahrnehmungen von Protagonisten (Zeugen, Experten, Beobachter) . Die dramaturgische Aufbereitung, konkrete Beispiele, Personalisierung bzw. Subjektivierung der Ereignisse sind weitere Merkmale des Reports.
    Fakten werden somit durch persönliche Eindrücke ergänzt. Es dominiert eine narrative Ebene. Der Rezipient soll in die Lage versetzt werden, sich in das Geschehen hineinzuversetzen.
    Unter einem wissenschaftlichen Report versteht man die Nutzung der skizzierten Struktur eines Reports bezogen auf ein wissenschaftliches Thema. Mit Hilfe von Report(agen) wird intendiert Personen mit (wissenschaftlichen) Themen vertraut zu machen, mit denen sie sich normalerweise nicht auseinandersetzen. Der Report wird nicht unter wissenschaftliches Schreiben subsumiert. Er kann aber als eine Referenz, im Sinne einer Meinung, einer Überzeugung oder einer Position in einer wissenschaftlichen Arbeit als Quelle herangezogen werden.
    Linkempfehlungen :
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  • Archiv
  • Ein Archiv (lateinisch archium, griechisch griechische Darstellung von archeío = archeío(n), »Regierungs-« oder »Amtsgebäude«) ist eine Einheit einer Organisation bzw. einer Institution in der Materialien (Archivgut) gesammelt, aufbewahrt, teilweise restauriert und berechtigten Personen zur Ansicht zur Verfügung gestellt werden.
  • In fast allen Kulturen gibt es private und öffentliche Archive. Archive bilden zusammen mit Bibliotheken, Dokumentationssammelstellen und Museen die Gedächtnisinstitutionen eines Staates einer Körperschaft oder einer Institution. Archivare haben die Aufgabe die gesammelten Informationen zu erhalten und zur Verfügung zu stellen.
    Drei Bedingungen muss ein Archivgut erfüllen:
    1. Es handelt sich um einen Geschäftsgang einer juristischen oder natürlichen Person.
    2. Es ist unnötig für die Erledigung von laufenden Geschäften.
    3. Das Gut hat einen bleibenden Wert.
    Auch im Internet gibt es zahlreiche Archivportale, wie z.B. Google Books und das Bundesarchiv. Virtuelle Archive ermöglichen es in den Beständen von mehreren Archiven gleichzeitig zu recherchieren.
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Querverweis

Querverweise sind Verbindungen zu Textstellen, die den Ausgangstext erläutern, inhaltlich erweitern oder kommentieren. Querverweise im Internet werden vor allem durch Hyperlinks realisiert.
Wenn ein Hinweis auf eine Textstelle desselben Schriftwerkes (andere Seite) verweist, handelt es sich um einen Binnenverweis. Dazu gehört die Anmerkung, die Quellenangabe und die Fuß- oder Endnote. Verzeichnisse (Index) und Glossare helfen beim Finden bestimmter Stellen. Im Anhang werden meist Belege (Protokolle, Interviewpassagen, Statistiken, etc.) aufgeführt, um die Ausführungen im Text mit Dokumenten zu belegen.

 

  • Anmerkung
    In einer wissenschaftlichen Arbeit wird die Gesamtheit der Verweise Anmerkungen, Anmerkungsapparat oder wissenschaftlicher Apparat genannt. Eine Anmerkung bezeichnet einen kurzen Zusatz zu einer Textstelle. Sie ist topografisch vom Text abgesetzt und bildet eine separate Einheit.
  • In der Regel handelt es sich um Belege der verwendeten Quellen und Verweise auf wissenschaftliche Publikationen, auf die im Text Bezug genommen wird. Anmerkungen werden verwendet, um dem Leser zusätzliche Informationen zu geben, ohne die Übersichtlichkeit der Ausführungen zu stören. Alle Fuß- und Endnoten gehören unabhängig von deren Inhalt zu den Anmerkungen. Folgende Verwendungsformen lassen sich differenzieren:
    • Beleg für eine Aussage bzw. für ein Zitat,
    • Literaturangabe, die Angabe der einschlägigen Stelle in einer Publikation, die zitiert- oder auf die Bezug genommen wird,
    • Angabe einer Quelle,
    • Erläuterung zur angegebenen Quelle,
    • kurze Darstellung der bisherigen Forschungsdiskussion,
    • Hinweis auf eine alternative Deutung eines diskutierten Problemzusammenhangs oder einer Quelle,
    • Hinweis auf weiterführende Literatur zu dem behandelten Thema,
    • weiterführende Bemerkungen zu den Ausführungen im Text,
    • eine ergänzende oder alternative Darlegung von zusätzlichen Gedanken des Autors.
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  • Quellenangabe
  • Quellenangaben dienen in wissenschaftlichen Arbeiten dazu, den Ursprung der Informationen für die Leser genau nachvollziehbar zu machen.
    Die Qualität eines Textes lässt sich anhand der verwendeten Quellen ablesen. Quellen müssen dabei nicht in schriftlicher Form vorliegen, alle Informationsträger können auch eine Quelle sein. Der Unterschied zwischen Quellenangaben und Literaturangaben ist fließend und teilweise widersprüchlich. Die unterschiedlichen Auffassungen richten sich beispielsweise nach der jeweiligen Wissenschaftsdisziplin.
  • Beim Zitieren sollte man im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit nach Möglichkeit immer auf die Primärquelle zurückgreifen. Diese sind daran zu erkennen, dass es originale Informationen, »aus erster Hand« sind. Lexika und Enzyklopädien hingegen sind typische Sekundärquellen, die Primärquellen zitieren. Diese Sekundärquellen dienen vor allem dem Verständnis und der Auswahl der Primärquellen. Bisher wurden nur »fremde Quellen« genannt. Daneben gibt es die »eigenen Quellen«, die selber erstellt wurden, beispielsweise in Form von Interviewmaterial, Befragungen oder Beobachtungen. Dieses Material zählt ebenfalls zu den Primärquellen. Damit die Quellenangaben ihren Zweck erfüllen können, sind genaue Zitiervorgaben einzuhalten.Diese Angaben richten sich nach dem Zitationsstil (siehe Linktipps) und der Art der Quelle. Beispielsweise sind zu einer Monografie andere Angaben erforderlich, als bei einer Pressemitteilung, einem Zeitschriftenartikel oder Film- und Audiomaterial. Bei umfangreichen Arbeiten sind Zitationsprogramme empfehlenswert.
    Zitationsprogramme
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  • Fuß- und Endnote
    Fußnoten und Endnoten beinhalten zusätzliche, kurze Anmerkungen zu einer bestimmten Textstelle z.B. Erläuterungen, Quellenverweise oder Beispiele. Der Text muss allerdings auch ohne diese Information verständlich und fließend sein. Anstatt die Quellenbelege im Text anzugeben, kann der Kurz- oder Vollbeleg auch in den Fußnoten angegeben werden.
  • Fußnoten und Endnoten beinhalten zusätzliche, kurze Anmerkungen zu einer bestimmten Textstelle z.B. Erläuterungen, Quellenverweise oder Beispiele. Der Text muss allerdings auch ohne diese Information verständlich und fließend sein. Anstatt die Quellenbelege im Text anzugeben, kann der Kurz- oder Vollbeleg auch in den Fußnoten angegeben werden. Der Unterschied zwischen Fuß- und Endnote, ist die Platzierung. Während Fußnoten am Seitenende stehen, werden Endnoten am Textende gesammelt. Beide werden durch eine durchgehende Nummerierung geordnet.
    Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch sind sowohl Fußnoten als auch Endnoten Anmerkungen. Sie dienen dazu, dem Leser zusätzliche Informationen zu geben, die die Gedankenführung im Text selber stören würden. Dennoch sollen diese Zusatzinformationen beim Leser, bei Interesse und Bedarf zugänglich sein, insbesondere dann, wenn nicht davon ausgegangen werden kann, dass jeder Leser über das beigefügte Hintergrundwissen verfügt. Beispielsweise könnten Definitionen, sachliche Ergänzungen oder Übersetzungen von fremdsprachigen Zitaten in einer Fußnote untergebracht sein. Zur Überprüfung der Fußnote, kann man sich die Frage stellen, ob die Hausarbeit auch ohne diese Einfügung verständlich ist. Des Weiteren sollte man prüfen, ob die Anmerkungen kurz und präzise sind oder nicht doch zu einem ausschweifenden Exkurs gerieten.
    Linkempfehlungen :
    Wissenschaftliche Richtlinien nach dem APA-Stil:
    Wissenschaftliche Richtlinien nach dem MLA-Stil:
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  • Index
  • Bei einem Index (lateinisch index: Zeigefinger, Anzeiger, Übersicht, Inhaltsverzeichnis) handelt es sich in der Semiotik um ein Hinweiszeichen, im Kontext wissenschaftlicher Arbeiten um ein geordnetes Verzeichnis zu Orientierungszwecken.
    Mit einem Index in einem Fachbuch ist eine tabellarische Aufzeichnung von Begriffen gemeint. Ein Index soll Lesern helfen, Textstellen zu einem indizierten Begriff schneller zu finden. Vor allem Lehrbücher und Handbücher enthalten oft Indices.
    Linkempfehlung :

     

  • Glossar
    In einem Glossar werden die wichtigsten Begriffe zu einer Arbeit erklärt. Thematisch oder alphabetisch geordnet, wird diese Liste meist hinter dem Literaturverzeichnis der Arbeit eingefügt.
    Das Glossar unterscheidet sich vom Index dahingehend, dass die Begriffe darin direkt erklärt werden. Das heißt, es wird nicht nur darauf verwiesen an welchen Stellen im Buch ein gesuchter Begriff zu finden ist. Neben dem Anhang, dem Index und den Anlagen, gehört auch das Glossar nur optional in eine wissenschaftliche Arbeit. Wenn man sich dafür entscheidet ein Glossar einzufügen, sollte man sich bewusst darüber sein, dass gute, wissenschaftliche Arbeiten leicht nachvollziehbar sein sollten. Mit Fachbegriffen und Fremdworten sollte sparsam umgegangen werden.

     

  • Anhang
    Im Anhang befinden sich beispielsweise Bilder und Tabellen, formale Herleitungen, Gesetzestexte oder Informationen, die den Rahmen der Arbeit sprengen würden und dennoch wichtig für das Verständnis oder die Nachvollziehbarkeit sind.
  • Diese zusätzlichen, im Vergleich zu Anmerkungen, sehr umfangreichen Beifügungen sind nur dann zweckmäßig, wenn sie im direkten Zusammenhang mit dem Text stehen. So sollte im Text an entsprechender Stelle mittels einer Fußnote auf den Anhang verwiesen werden. Die Arbeit sollte jedoch auch ohne die Informationen im Anhang schlüssig sein. Es ist üblich, den Anhang nach dem Text und vor dem Literatur- und Quellenverzeichnis einzufügen und bei mehr als einem Anhang ein eigenes Inhaltsverzeichnis voranzustellen. Andernfalls, wenn der Anhang zu umfangreich ist, sollte im Literatur- und Quellenverzeichnis darauf hingewiesen werden, dass die Angaben darin den Anhang einbeziehen. Der Anhang wird dann in Form eines elektronischen Datenträgers oder in einer eigenen, gebundenen Ausgabe zugänglich gemacht.
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  • Hyperlink
    Das Internet besteht aus miteinander verbundenen Knoten eines multifunktionalen und multimedialen Gewebes. Die Struktur dieses Gewebenetzes ist mehrdimensional. Durch die Hypertextstruktur wird die Linearität bisheriger Kommunikationsformen, wie z.B. die von Büchern, ersetzt durch ein System von unterschiedlichen vernetzten Websites. Das bisher herrschende Kommunikationsmodell, das einem Baum entsprach (Information ging von oben nach unten), wird vom Kommunikationsmodell Netz verdrängt.
  • Hyperlink-Prinzip
    Quelle: Hypertext mit Metainformationen (Schröder 1999)
    Beim Baummodell steht an der Spitze keine Person, sondern ein Prinzip, und die Zwischenstufen sind dialogisch organisiert. Die Informationen fließen vorwiegend von oben nach unten, in seltenen Fällen können sie auch umgekehrt fließen (z.B. bei Wahlen). Die Zwischenstufen haben die Berechtigung, die Informationen zu analysieren und zu kritisieren und sind damit beteiligt an der Steuerung der Information. Typisch für diese Kommunikationsform sind die Wissenschaft, die Technokratie und die Pädagogik. Durch das Internet werden wir mit einem anderen dialogischen Kommunikationsmodell vertraut gemacht, dem Netzmodell. Jeder der beteiligten Partner steht im Zentrum des Dialogs. Das Netz bildet ein offenes System. Hierarchie und Herrschaft lässt sich durch ein Netzmodell unterlaufen. Den Hierarchien kann es vorübergehend gelingen, sich der kommunikationstechnologischen Entwicklung zu entziehen, keineswegs werden sie aber die mit dem Netzmodell verbundenen Veränderungen der Denk- und Wahrnehmungsstrukturen verhindern können. Die angemessene Aktionsform in der von Netzen dominierten Kommunikationsform ist die Navigation.
    Baummodell
     
    Quelle: Formen der Navigation (Iske 2002)
    Iske (2002, S. 43) hat die unterschiedlichen Navigationsmöglichkeiten untersucht. Er unterscheidet das Navigieren mittels Pfaden, »guided tours«, gerichtetem und ungerichtetem Browsing. Pfade werden vorab definierte Wege im Hypertext genannt. Pfade werden unter bestimmten Gesichtspunkten zusammengestellt und bestehen aus mehreren vorstrukturierten Modulen. Bei der „guided tour“ handelt es sich um eine kontrolliert geführte Unterweisung. Das Sich Bewegen im Hypertext lässt sich als Browsing, d.h. Stöbern und Schmökern bezeichnen (to browse). Während bei dem gerichteten Browsing eine Ziel- oder eine Fragestellung zu Grunde liegt, steht beim ungerichteten Browsen ein assoziatives, mäanderhaftes Treiben im Zentrum. Das gerichtete Browsing differenziert Iske in einen Mitnahme-Effekt (der User stößt auf thematisch verwandte Informationen) und einen Serendipity-Effekt (das überraschende Entdecken von Dingen per Zufall). Medienkompetenz bedeutet heute, in der Lage zu sein, Hypertexte zu lesen und anwenden zu können. Dabei kann es nicht nur darum gehen, angemessen im Netz zu surfen (exploratory use), sondern im Idealfalle geht es um die aktive Gestaltung des Hypertextes (constructive use).
    Literatur:
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Osborn Methode

Die Methode besteht im Kern aus einem neun Bereiche umfassenden Fragenkatalog zur Umstrukturierung eines Problems, der sowohl im Berufs- als auch im Privatleben eingesetzt werden kann.
Die Osborn Methode ist nach dem amerikanischen Werbeprofi Alexander F. Osborn benannt. Die Methode ist besonders geeignet, aus bereits vorhandenen Ideen und bestehenden Produkten, Projekten etc. Lösungen bzw. Weiterentwicklungen zu schaffen.
Alexander Osborn entwickelte in den 1950er Jahren einen nach ihm benannten Fragenkatalog zur Problemlösung. Er enthält zehn Aufforderungen, um mit den bekannten oder bisher entwickelten Problemlösungsansätzen bzw. Ideen kreativ zu arbeiten.
Nach einer genauen Problemspezifizierung wird der Ansatz unter den nachfolgenden Gesichtspunkten analysiert. Entscheidend dabei ist, dass jede Frage der Checkliste beantwortet und bis zum Ende durchdacht wird. Für jeden Punkt sollte mindestens eine Idee entwickelt werden.
  • Wofür kann ich es noch verwenden? Kann ich es anders einsetzen?
  • Weist das Problem auf andere Ideen hin? Ist es etwas anderem ähnlich?
  • Was lässt sich ändern? Welche Eigenschaften lassen sich umgestalten?
  • Lässt sich etwas vergrößern, hinzufügen, vervielfältigen?
  • Lässt sich etwas verkleinern, wegnehmen, verkürzen?
  • Was kann ersetzt werden? Welche Bedingungen können geändert werden?
  • Kann die Reihenfolge oder Struktur geändert werden?
  • Kann die Idee ins Gegenteil gekehrt werden? Kann der Ablauf umgekehrt werden?
  • Können Ideen kombiniert oder Personen verbunden werden?
  • Kann das Problem in einen anderen Zustand, in eine andere Form gebracht werden?
Sind alle Fragen beantwortet worden, liegt eine große Sammlung von Ideen vor. Die Ideen werden nun weiterentwickelt. Das Ergebnis wird schriftlich fixiert und die daraus resultierenden Aufgaben verteilt. Das Beispiel einer originellen Visitenkarte zeigt die Anwendung der Checkliste.
In einer ausführlichen Version hat Osborn die neun Punkte seiner Checkliste um eine detaillierte Liste von Fragen erweitert. Diese Osborn Checkliste umfasst 62 Fragen und führt durch verschiedene Aspekte der Problembetrachtung. 1957 wurde diese Checkliste veröffentlicht. Unter lexikon.freenet.de/Osborn-Checkliste ist die vollständige Liste nachzulesen.
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© Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw, Hochschule Darmstadt   |   Stand 26.03.2018
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