Denker Konstrukteur Verwalter Kommunikator Ästhet Zuhörer Kinästhet Visionär
Denker Konstrukteur Verwalter Kommunikator Ästhet Zuhörer Kinästhet Visionär

Lernpräferenztest Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw


 
Methoden für Lernpräferenz Denker
   
Lernpräferenz Denker

Methoden Denker

 

In dieser Rubrik werden beispielhaft Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt und zugleich werden Hilfestellungen gegeben wie sie am geschicktesten zu bearbeiten sind.
Grafische Untermalung Texte bearbeiten

Texte bearbeiten

Eine Grundvoraussetzung des Lernens ist die Bearbeitung des geschriebenen Wortes. Es ist hier hilfreich, sich einiger Grundregeln zu bedienen.
Um sich in einem Text zu orientieren und ihn strukturiert zu erfassen, stehen je nach Intention des Lernenden unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.
Verschiedene Lesetechniken können hier genutzt werden, um grundlegende Informationen herauszufiltern.
Mit Hilfe der Fragetechnik verschafft man sich einen effizienten Einstieg in die Textbearbeitung, um Lerninhalte sinn-erfassend wiedergeben zu können.
Die Markierungstechnik strukturiert und visualisiert den Text.
Die Exzerpiertechnik fasst den Text zusammen, um ein intensiveres Lernen zu ermöglichen.
In der SQ3R-Methode werden die vorher genannten Methoden in ein klar gegliedertes Konzept eingebunden, das praxisnah die Erarbeitung eines Textes erleichtert.
Details ausblenden
Grafische Untermalung Gliederung

Gliederung

Der Text eines Referates, einer Hausarbeit, einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines Dokuments sollte klar gegliedert sein, um den Leser nicht zu irritieren. Absatzanfänge können durch Einzüge, Leerzeilen oder Formatabstände hervorgehoben oder durch Überschriften herausgestellt werden.
Die Nummerierung und der Text der Überschrift als relativ separate Informationseinheiten sollten optisch deutlich voneinander abgesetzt sein. Zu viele Gliederungsstufen gilt es zu vermeiden, in der Regel reichen vier Numerierungsstufen aus.
Mit Hilfe von drucktechnischen Mitteln kann der Aufbau eines Textes sichtbar gemacht werden. Mittels Absätzen, Bemerkungen, Nummerierungen, Tags und Hervorhebungen (Schriftart, Schriftgröße usw.) können zusammengehörige Teile übersichtlich gruppiert werden.
Details ausblenden

Wissenschaftliche Arbeit

  1. Einleitung: Eine Einleitung umfasst neben der Zielformulierung die Darstellung der benutzten Methoden, wissenschaftlichen Hilfsmittel und Theorien sowie die Formulierung einer Ausgangshypothese. Es erfolgt außerdem ein kurzer Abriss der vorgesehenen Kapitel (Warum wird welches Kapitel gebraucht, um zu dem gewünschten Ziel zu kommen?).
  1. Problemhorizont / Ausgangslage: Im nächsten Schritt wird die Ausgangslage erläutert. Dies kann beispielsweise anhand einer historischen Entwicklung des Problemzusammenhangs, einer aktuellen Situationsbeschreibung oder in Form von Begriffsdefinitionen (etymologisch - Sprache oder hermeneutisch - Bedeutung) geschehen.
  2. Beschreibung und Analyse des Umfelds, in dem das Problem entstanden ist (Institution, Gesellschaft, Lebensalltag): Bei der Analyse des Problemumfeldes geht es um eine Erweiterung des Blickfelds, z.B. in Form der Herstellung von gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen. Das jeweilige Thema soll in Bezug gesetzt werden mit den mittelbaren strukturellen Gesichtspunkten.
  3. Wissenschaftliche Deutung des Problems aus unterschiedlichen Positionen (Prinzip: These - Gegenthese): Nach oder während der Darstellung der Positionen gilt es die jeweiligen Ansätze zu reflektieren. Was tragen sie dazu bei, das Problem zu verstehen? Worin liegen die Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze - bezogen auf die Zielsetzung (Ausgangshypothese)?
  4. Formulierung einer Synthese: Die Synthese erfolgt in Form der Begründung für einen ausgewählten oder einen multiperspektivischen Ansatz bzw. der Entwicklung einer eigenständigen Position.
  5. Praxis- bzw. Fallbeispiele: Praxis- und Fallbeispiele dienen als Beleg, dass die aus den verschiedenen Ansätzen gefundene Synthese bzw. die Entscheidung für einen Ansatz, der als richtig identifiziert wurde, sich im Alltag bestätigt.
  6. Zusammenfassung - Konklusion: In der Zusammenfassung kommt es zu einer Darstellung gewonnener Erkenntnisse, zu einer abschließenden Diskussion der Ausgangshypothese und einem Ausblick (z. B. an welcher Stelle müsste weitergeforscht werden?).
Details ausblenden
Grafische Untermalung Referat

Referate, Hausarbeit

Nützliche Hinweise über Referate und/oder Hausarbeiten erhalten Sie in Rolf Kailuwaits Text: »Hinweise zum Vorbereiten von Referaten und Abfassen von Hausarbeiten«.
Grafische Untermalung Vortrag

Vortragsregeln

So schwer ist es gar nicht, einen guten Vortrag zu halten, wenn man einige Kernregeln beherzigt:
  1. Sichern Sie sich eine positive Grundeinstellung zum Thema und zum Publikum. Dabei hilft eine sorgfältige Vorbereitung.
  2. Lernen Sie mit Redehemmungen umzugehen, zum Beispiel durch einen Probevortrag vor Freunden.
  1. Beachten Sie das Gesetz des guten Ersteindrucks.
  2. Präsentieren Sie glaubwürdig und engagiert.
  3. Senden Sie positive Beziehungsbotschaften (offene Gestik, freundliche Mimik, ruhiger Blick).
  4. Halten Sie vorrangig Blickkontakt zum Publikum. Jeder muss subjektiv den Eindruck haben, dass er wichtig ist (Trick: die Nasenwurzel fixieren).
  5. Wie bei einem Theaterstück spielt bei einem Vortrag die Dramaturgie eine wichtige Rolle: Wechseln Sie deshalb gezielt den Standort.
  6. Sprechen Sie lebendig und wirkungsvoll: flüssig und klar, nicht zu schnell, mit Pausen an den richtigen Stellen.
  7. Halten Sie die Aufmerksamkeit des Auditoriums auf einem hohen Stand, zum Beispiel durch Anekdoten, Karikaturen, Fragerunden oder Diskussionen.
  8. Umschiffen Sie die typischen Klippen bei Computerpräsentationen: überladene Folien, undeutliche Schrift, zu schneller Folienwechsel, zu lange Sätze.
Quelle: Dr. Albert Thiele: Kleiner Knigge - Präsentieren und vortragen - aber richtig, in: www.heise.de/ct/01/11/172/
Details ausblenden

Walt-Disney-Methode

Die Walt-Disney-Methode soll Probleme zu einer kreativen Lösung führen, d.h. sie soll Ziele und Visionen konkretisieren und alltagstauglich gestalten. Die Methode geht im Ursprung tatsächlich auf Walt Disney zurück und wurde von dem Amerikaner Robert Dilts weiterentwickelt.
Sie wird häufig im Rahmen des Neurolinguistischen Programmierens eingesetzt und vor allem in NLP-Ausbildungen gelehrt. Diese Methode kann sowohl von einer Einzelperson, als auch von einer Gruppe angewandt werden.
Für die Erarbeitung seiner Ziele und Lösungen durchlief der Gründer und Namensgeber einen eigenen kreativen Prozess von drei verschiedenen Phasen: dem Träumen, dem Planen und der Kritik.
Die Walt-Disney-Methode folgt diesem Modell. Die Teilnehmer schlüpfen dabei nacheinander in drei verschiedene Rollen. Jede der drei Phasen steht dabei gleichberechtigt neben den anderen und trägt in gleichem Maße zur erfolgreichen Lösung einer Aufgabe bei. Für jede der drei Positionen sollte ein Platz gefunden werden, der die Teilnehmer darin unterstützt, einen günstigen Denk- und Gefühlszustand für die jeweilige Rolle zu erlangen.
Denn es ist nicht immer leicht, und anfangs sehr ungewohnt, völlig in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen. Ein Ortswechsel erleichtert dies ungemein. Ziel der Walt-Disney-Strategie ist es, die Anteile des Träumers, des Realisten und des Kritikers in ein Gleichgewicht zu bringen, um zu einer erfolgreichen Lösungsstrategie zu gelangen.
Der Träumer (Visionär, Ideenlieferant)
Der Träumer entwickelt Fiktionen. Er träumt in Bildern und greift auch gerne die Träume anderer auf. Er sieht große Visionen, die sich wie in einem Film zusammensetzen. Killerphrasen und Regeln hindern ihn daran nicht.
Fragen, mit denen sich der Träumer auseinandersetzt:
  • Was wünsche ich mir?
  • Wovon träume ich? Was ist der beste Fall?
Der Realisierer (Planer, Macher)
Der Realisierer hat die Aufgabe, die Ideen des Träumers zu testen, bevor sie vom Kritiker geprüft werden. Der Realisierer konzentriert sich auf das konkrete und gegenwärtige praktische Tun. Er stellt sich möglichst realistisch die Umsetzung der Ideen des Träumers vor und stellt sich Fragen wie
  • Wie kann ich das umsetzen?
  • Was muss ich tun oder sagen?
  • Was benötige ich dazu (Menschen, Wissen, Fähigkeiten, Material)?
  • Wie fühle ich mich dabei?
  • Was ist bereits vorhanden?
Daraus wird ein vollständiger Plan erarbeitet: Maßnahmen werden notiert, die notwendig sind, um das Ziel zu erreichen. Es werden Mittel und Möglichkeiten aufgelistet, die bereits vorhanden sind und die noch benötigt werden. Wichtige Kontakte, alle Ressourcen, notwendige Qualifikationen, fehlende Inputs, etc. gehört weiterhin in den Plan der Realisierung.
Der Kritiker (Qualitäts-Manager, Fragensteller)
Die Aufgabe des Kritikers ist es, konstruktive Fragen zu stellen. Die Basis ist die Analyse der Umsetzung des Realisierers. Der Kritiker sucht nach Fehlern und Schwachpunkten im Plan. Er ist sehr kritisch und will nicht nett sein. Was hält er für möglich? Was kann gar nicht funktionieren? Was ist einfach Träumerei?
Er stellt sich selbst Fragen (innerer Dialog) wie
  • Was könnte verbessert werden?
  • Was sind die Chancen und Risiken?
  • Was wurde übersehen?
  • Wie denke ich über den Vorschlag?
und formuliert aus den Ergebnissen die Fragen, die er an den Träumer weitergibt.
Der Träumer macht weiter und erarbeitet aus den bisherigen Ergebnissen neue Visionen. Er nimmt sich die Kritik Punkt für Punkt vor und erweitert sein Ziel, bis sich die Kritik auflöst. Wenn der Kritiker anmerkte, dass die vorhandene Zeit nicht ausreicht, dann könnte die Vision um Mitarbeiter zur Unterstützung erweitert werden.
Dies wiederholt sich so lange, bis der »Kritiker« keine relevanten Fragen mehr stellen kann und keine Kritik mehr anbringen kann. Dann liegt ein originelles oder einmaliges, funktionelles Ergebnis vor.
Der Auftrag, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und der jeweiligen Aufgabe zu entsprechen, ermöglicht ein optimales, hilfreiches Feedback. Denn Feedback wird so nicht als persönliche Kritik aufgefasst. Die Walt-Disney-Methode kann mit oder ohne Moderator durchgeführt werden. Er sorgt dafür, dass die einzelnen Personen ihre jeweilige Rolle, Träumer, Realisierer oder Kritiker, nicht verlassen. Denn beim Träumen wird häufig bereits an die Umsetzbarkeit gedacht und beim Planen denkt man an die viele Arbeit und an die Kritik anderer. Bei einem eingespielten und darin erfahrenen Team ist ein Moderator nicht zwingend nötig.
Details ausblenden

 

Hinweise :
In der Druckversion dieser Seite werden alle weiteren Details automatisch eingeblendet.
Durch einen Klick auf folgenden Link können Sie alle Details einblenden bzw. ausblenden.
 
 
 
 
© Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw, Hochschule Darmstadt   |   Stand 26.03.2018
robertloew.de/lerntyp/denker/methoden.html
 
nach oben