Denker Konstrukteur Verwalter Kommunikator Ästhet Zuhörer Kinästhet Visionär
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Lernpräferenztest Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw


 
Konzepte Lehrende für Lernpräferenz Verwalter
   
Lernpräferenz Verwalter

Konzepte für Lehrende

 

Der organisatorisch-strukturelle Präferenztyp erwartet von den Lehrenden vor allem Nachvollziehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Verständlichkeit des zu vermittelnden Lernstoffes. Wichtig ist es die jeweiligen Inhalte zu bereits bekannten Strukturen bzw. Wissensbausteinen in Bezug zu setzten. Da der Lernende eine klare Struktur bevorzugt, dienen vor allem Kontextwissen und Orientierungswissen als wichtige Anker für diesen Präferenztyp. Vorteilhaft ist es für ihn, wenn er das zu Lernende anhand von Quellen nachvollziehen kann, daher hat auch das Quellenwissen Bedeutung. Da dieser Präferenztyp auch stark von Prinzipien geleitet ist, hilft es dem Lernenden, wenn er Kenntnisse von Prinzipienwissen hat bzw. aufbauen kann.
Hilfreich sind Kenntnisse im Umgang mit Relationen und Statistik und deren Einbindung in die Lernprozesse. Methodisch aufbereitete Daten erreichen den Verwalter.

Kontextwissen

Das Kontextwissen spielt u.a. bei der kognitionspsychologischen Lerntheorie eine wichtige Rolle. Dieses Wissen wird benötigt, um eine Beobachtung, ein Objekt oder einen Begriff in einen bekannten Zusammenhang (Kontext) zu integrieren (to know the context).
Mit dem Kontextwissen wird auch der Grad an Wissen bestimmt, über den ein Mensch in einem Wissensgebiet verfügt. Das Kontextwissen bestimmt maßgeblich, wie gut sich Wissen zwischen Wissensträgern weitergeben lässt. Es lässt sich unterscheiden in die Herstellung von semantischen Bezügen und in die implizite Kompetenz der Zuordnung. Kontextwissen bedeutet, z.B. das Wort »Links«, im entsprechenden Zusammenhang, als Hinweis auf einen Hypertext und nicht als Richtungshinweis zu interpretieren.
Die strategische Verknüpfung von Kontexten wird Relationen genannt. Hier geht es um semantische Verknüpfungen von unterschiedlichen Textbausteinen oder Modulen.
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  • Relation
    Relation kommt aus dem Lateinischen (relatio) und hat die Ursprungsbedeutung »das Zurücktragen«. Allgemein kommt ihr die Bedeutung zu eine bestimmte Beziehung zwischen Objekten oder Ereignissen zu kennzeichnen. In der Mathematik wird unter Relation die Behandlung einer eindeutigen Beziehung zwischen den Dingen verstanden. In der Informatik (Datenbank) bezeichnet Relation eine zweidimensionale Tabelle zur Speicherung von Werten.
  • Die Begriffe »Struktur« und »System« stehen in engem Zusammenhang mit dem Begriff Relation. Die Menge aller Relationen zwischen den einzelnen Elementen eines Systems wird in der Systemtheorie unter der Struktur eines Systems verstanden.
    Differenziert werden kann zwischen konstruierten Beziehungen (relatio rationis) und realen Beziehungen (relatio in natura). Wenn Objekte sich in irgendeiner Form tatsächlich aufeinander beziehen wird dies als reale Beziehungen bezeichnet. Wenn Objekte hinsichtlich ihrer Größe, Lage bzw. Existenzdauer in Beziehung gesetzt werden, werden sie konstruierte (gedachten) genannt.
    Begriffe bestehen nicht isoliert, sondern sind miteinander verknüpft. Die Beziehung zwischen den Begriffen werden semantische Relationen genannt. In der Informationswissenschaft werden in Anlehnung an Ferdinand de Saussure semantische Relationen unterteilt in paradigmatische (assoziative) und syntagmatische (Anreihung-)Beziehungen. Erstere ist durch die Dokumentationssprache vorgegeben. Letztere beruht auf zwei oder mehrere in einer Reihenfolge nebeneinander vorhandenen Gliedern. Es handelt sich um „fest verdrahtete“ Beziehungen. Die Wissensordnung ist festgelegt.
    Die syntagmatische Beziehung wird auf einer horizontalen Ebene definiert, die paradigmatische Beziehung auf einer vertikalen Ebene.
    Beispiel:
    Monika
    1. läuft
    2. rennt
    3. schläft
    4. sitzt
    5. spaziert
    im Park.
    Syntagmatisch: Beziehung zwischen Monika, läuft, im und Park
    Paradigmatisch:
    1. durch Austauschbarkeit definiert (hier: läuft, rennt, schläft, sitzt ...)
    2. die paradigmatisch aufeinander bezogenen Einheiten können im selben Kontext vorkommen, können aber auch in Opposition zueinander stehen.
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Orientierungswissen

Orientierungswissen gibt Antworten auf die Frage: »Was gibt es überhaupt?« Dieses Wissen wird benötigt, um sich auf einem bestimmten Gebiet zurechtzufinden, ohne in spezifischer Weise tätig zu werden. Orientierungswissen gibt einen Überblick über ein Thema und stellt Kontexte her. Wer Orientierungswissen hat, kennt den entsprechenden Sachverhalt nur an der Oberfläche. Es lädt zu weiteren Entdeckungen ein und regt die Aufmerksamkeit an. Zur Orientierung eignen sich Szenarien, Geschichten und Fakten.
Beim Orientierungswissen handelt es sich um Sachwissen. In diesem Kontext wird Wissen verstanden als Zunahme der Kenntnisse über Daten und Fakten (to know what). Das Orientierungswissen lässt sich weiter differenzieren in ein Überblick verschaffendes- und ein konzeptuelles Wissen. Mit Konzeptwissen ist die Befähigung gemeint, auf Grund von Erfahrungen und begrifflichen Ausdrucksformen Konzepte zu entwerfen und damit über Begriffe, Ideen und Modelle sinnvolle Zusammenhänge zu erschließen. Ebenso lassen sich unter diesem Aspekt die Kenntnisse von Regeln, Programmen und Gesetzen zusammenfassen (Prinzipienwissen).
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  • Konzeptwissen
    Konzeptwissen bezieht sich auf die Repräsentation (Abbildung, Messung) von in der Realität zu findenden Phänomenen mit Hilfe wissenschaftlicher Definitionen. Ebenso bezieht es sich auf die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Konzepten und deren Operationalisierung (Anwendung). Beim Konzeptwissen konkretisiert sich dies u.a. im Aufstellen von Prinzipien, Regeln, Theorien und Kriterien für etwas.
  • In der Pädagogik verfügt jemand über Konzeptwissen, wenn er in der Lage ist, Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Elementen des Basiswissens in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Dazu nötig sind Kenntnisse von Klassifikationen und Kategorien (z.B. geologische Zeitperioden), von Prinzipien und Verallgemeinerungen (z.B. Theoreme und Gesetze), Kenntnisse von Modellen, Strukturen und Theorien (z.B. Evolutionstheorie). In der Psychologie werden jene Wissensformen als Konzepte verstanden, mit denen die Menschen die Welt bzw. die Vorgänge in der Welt ansehen. In der Informatik wird Prozesswissen von Konzeptwissen unterschieden. Konzeptwissen bedeutet in diesem Fachgebiet, im Textverarbeitungsunterricht den Lernenden beizubringen, dass dem Objekt »Zeichen« verschiedene Attribute wie »fett« oder »kursiv« zugewiesen werden können. Unabhängig von der jeweiligen Version hat diese Objektzuschreibung als Konzept auch in folgenden Versionen seine Gültigkeit.
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  • Prinzipienwissen
  • Bei einem Prinzip handelt es sich umgangssprachlich um einen Grundsatz, eine feste Regel, an die man sich hält.
    Regeln sind die Vorschriften der untersten Prinzipienstufe, also gewissermaßen die spezifischen Bedingungen, unter denen Prinzipien realisiert werden.
  • In der Rechtswissenschaft bedeutet „Prinzip“ eine Leitlinie, ein Ziel, das weitgehend verwirklicht werden soll. In diesem Bereich sind Regel- und Gesetzeswissen die fixierten Teile von allgemeineren Rechtsprinzipien.
    In der Physik und in der Mathematik wird ein Prinzip, ein Gesetz oder eine allgemeine Regel genannt, die oft meist empirisch gefunden wurde.
    In der Philosophie ist ein Prinzip der letzte Grund, der Urgrund, Ursprung, Ausgangspunkt alles Existierenden.
    Allen Definitionen ist gemeinsam, dass das Prinzipienwissen Begründungszusammenhänge veranschaulichen und deren Allgemeingültigkeitscharakter absichern soll.
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Quellenwissen

Quellenwissen ist Wissen über Informationsquellen (»Gewusst wo«). Das Quellenwissen stellt die Frage »Was gibt es überhaupt?«, bzw. liefert Antworten auf die Frage: »Wo liegt weiteres Wissen?«.
Das Quellenwissen - das Wissen, wo etwas steht (to know where), wo die gesuchten Informationen zu bekommen sind, wo Referenzen zu bereits gefundenen Daten vorhanden sind – wird in der Zukunft eine enorme Bedeutung erhalten. In Anbetracht komplexer Speichermedien und zeit- und raumübergreifender Zugriffsmöglichkeiten entsteht die Notwendigkeit eines permanenten Zugriffs auf die unterschiedlichen Wissenskomponenten. Da in erheblichem Maße die Aneignung dieses Wissens über verstreute Texte (in der Regel Internet) erfolgt, wird das Quellenwissen die Befähigung zum hypertextualen Denken verlangen. Dazu gehören auch die Fähigkeit der Auswahlentscheidung und somit die Einordnung der gefundenen Texte sowie die kritische (wissenschaftstheoretische) Beurteilung der jeweiligen Quellen.
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Statistik

Die Statistik beschäftigt sich mit der Quantifizierung und Interpretation von Massenerscheinungen unter Heranziehung meist aus der Mathematik kommender Methoden.
Die Statistik wird in die folgenden Teilbereiche eingeteilt:
  • Deskriptive Statistik (beschreibende Statistik, empirische Statistik): Hierbei handelt sich um die Beschreibung, Verdichtung und Zusammenfassung quantitativer Daten zu Tabellen, graphischen Darstellungen und Kennzahlen.
  • Induktive Statistik (schließende Statistik, mathematische Statistik): Ausgehend von einer Stichprobe werden Eigenschaften einer Grundgesamtheit abgeleitet. Die Grundlagen für die erforderlichen Schätz- und Testverfahren liefert die Wahrscheinlichkeitstheorie.
Im Idealfall besteht die Schaffung und Analyse empirischer Daten aus folgenden Schritten:
  • Versuchsplanung (Erhebungskonzept, Fragebogenentwicklung, Stichprobenziehung),
  • Datengewinnung / Erhebung (von Stichproben) / Erhebung von Bestands- und Ereignismaßen,
  • Datenaufbereitung (Datenprüfungen, Typisierungen / Merkmalszusammenfassungen),
  • Auswertung (Tabellierung, Modellierung, Hoch- und Fehlerrechnung, Wahrscheinlichkeit, Schätzen und Testen) sowie
  • Ergebnispräsentation (Tabellen, Grafiken, Ergebnisinterpretation).

 

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© Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw, Hochschule Darmstadt   |   Stand 26.03.2018
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