
Der lernende Konstrukteur
Persönlichkeit des Konstrukteurs
Dieser Präferenztyp bevorzugt abstrakte Begriffsbildung in Kombination mit konkretem Denken und aktivem Experimentieren.
Denkmodelle dienen als Ausgangspunkt seines »Begreifens« durch praktische Anwendung. Das Ausführen der Ideen zieht er
dem Modell-Denken (Theoretisieren) vor. Der Konstrukteur favorisiert den Bottom-Up-Ansatz (vom Speziellen zum Allgemeinen).
Er geht experimentell vor und klärt, ob und was wirklich funktioniert. Bei der praktischen Umsetzung von Ideen, Theorien
und Techniken hat er seine besondere Stärke. Er verfügt über handwerkliche sowie feinmotorische Intelligenz und überprüft
gerne Dinge oder Theorien. Sein Interesse ist auf Technik und angewandte Naturwissenschaft fokussiert, er versteht technische
Zusammenhänge. Zwischenmenschliche Kommunikation steht nicht im Zentrum seines Aktivitätsfeldes. Handeln ist sein oberstes Prinzip,
es wird der Reflexion und dem Nachdenken über mögliche Folgen nachgestellt.
Aktivitätspotential des Konstrukteurs
Der Konstrukteur spezialisiert sich gerne, ist aber auch offen für alles Neue und interessiert an Veränderungen, lässt sich
vorurteilsfrei auf neue Erfahrungen ein, ist jedoch am Hier und Jetzt orientiert (realistischer Lebensweltbezug).
Er sucht ständig nach innovativen Ideen, Theorien und Techniken, um auszuprobieren, ob sie funktionieren.
Bei Problemlösungen geht er zweckbezogen vor. Wenn Probleme auftauchen, werden sie als Herausforderung angesehen.
Seine Denkweise ist analytisch, rational, bewertend, vom Sachinteresse gesteuert, logisch und greifbar (bemessen, erfassen).
Seine primären Verhaltensweisen sind an der Praxis orientiert, unbefangen, ausführend, wahrnehmend, fragend, aktiv, pragmatisch,
experimentell und verantwortlich. Er geht sorgsam mit dem Material um, hält sich exakt an die gesetzte Norm und die vorgegebene Zeit.
Er hat einen perfektionistischen Anspruch, ist zäh und gründlich. Von seiner Persönlichkeit her ist er eher kühl, wirkt reserviert,
hat eine hohe Selbstkontrolle, entwickelt eine hohe Skepsis gegenüber intuitivem Denken. Unter Druck reagiert er mit Aktionismus.
Lebensphilosophie des Konstrukteurs
Er sieht die Dinge ausgehend von dem Aspekt des Funktionierens. Seine Philosophie lautet : »Einmal probiere ich alles aus.«
Typische Berufe des Konstrukteurs
Typische Berufe für diesen Lernpräferenztyp sind Ingenieure, Techniker und Ärzte.
Lernstrategien des Konstrukteurs
Beim Lernen ist eine gute Planung, schrittweises und konsequentes Vorgehen für den Konstrukteur wichtig. Er benötigt Arbeitsmaterialien
(Handouts), Grafiken oder Visualisierungen zum Verständnis von abstrakten Lernprozessen. Dabei favorisiert er die Diskussion von Fallstudien,
arbeitsintegriertes und ergebnisorientiertes Lernen. Begünstigend für ihn ist ein an Einzelfakten orientiertes Lernen, bei dem es um konkrete
Dinge und klar abgegrenzte Tatsachen geht. Er bevorzugt konstruktives und planerisch strukturiertes Lernen, bei dem es möglich ist,
Gedankenmodelle umzusetzen. Projekt-Lernen kommt diesem Präferenztyp entgegen. Da er über eine hohe Medienkompetenz verfügt, wird sein
Lernprozess durch den Einsatz von Medien begünstigt. Er arbeitet gerne eigenständig, benötigt jedoch eine unmittelbare Kontrolle über den Lernprozess.
Während der Visionär sieht, was er glaubt, glaubt der Konstrukteur nur das, was er sieht.