Denker Konstrukteur Verwalter Kommunikator Ästhet Zuhörer Kinästhet Visionär
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Lernpräferenztest Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw


 
Konzepte Lehrende für Lernpräferenz Denker
   
Lernpräferenz Denker

Konzepte für Lehrende

 

Der kognitiv-rationale Präferenztyp erwartet von den Lehrenden vor allem Fachkompetenz. Er ist ein an der kausalen Logik orientierter Lerner. Alle Dinge, die er lernt, müssen in sein rationales Schema passen. Lernende dieses Präferenztyps erwarten, dass der Lernprozess vor allem »logisch« vermittelt wird. Aus diesem Grunde ist es für Lehrende wichtig, sich mit den Grundlagen der Logik auseinander zu setzen. Der Lehrende sollte wissen, dass sich der Denker Zusammenhänge erschließt, indem er diese erklärbar (Erklärungswissen) macht.
Ein so strukturierter Mensch verfügt über eine hohe sprachliche Intelligenz, da die Sprache sein Zugangskanal für alle Lerninhalte ist. Deshalb kann der Lehrende sehr gut mit den Texttechniken arbeiten, wobei es auf die Kenntnisse von Zusammenhängen (Überblick) ankommt. Der Denker lässt sich aber auch über angemessene Methoden, wie z.B. die sokratische Methode motivieren. Wesentlich ist, dass bei den Lernvorgängen der Zusammenhang über Formen des Erkennens (kognitiv) vermittelt wird.

Sokratische Methode

Die sokratische Methode, auch Mäeutik (griech. Hebammenkunst) genannt, gilt als Methode der Wahrheitsfindung. Diese Methode geht auf den griechischen Philosoph Sokrates, den Sohn der Hebamme Phainarete, zurück.
Mit Hilfe geschickt gestellter Fragen bewirkte Sokrates bei seinen Gesprächspartnern Zweifel. Wenn man zwischen mindestens zwei Ansichten über einen Sachverhalt unterscheiden kann, entsteht Zweifel über die Richtigkeit der jeweiligen Ansicht. Kognitiv-rationales Denken wird gefördert, wenn der Lehrende im Kommunikationsprozess durch die Fragen zum Nachdenken über denkbare andere Ansichten anregt. Während es sich bei Sokrates um einen Dialog zwischen zwei Personen, handelt, wird die Methode mittlerweile auch im Gespräch mit mehreren angewandt. Heute wird unter der ‚Sokratischen Methode’ die Art der Fragestellung und Gesprächsführung verstanden, die nach dem eigentlich Gemeinten forscht. Die Lernenden sollen beim sokratischen Gespräch zu eigenen Ansichten über die Fragestellung gelangen. Im Gespräch werden individuelle Gedanken überprüft und gegebenenfalls modifiziert bzw. korrigiert. Das Selbstvertrauen wird gesteigert, da die Urteile durch eigenes Denken und Argumentieren zu Stande kommen.
Drei Vorgehensweisen können bei der sokratischen Methode unterschieden werden:
  1. Die Methode der Definition - Eine vorläufige Ausgangsdefinition bildet den Ausgangspunkt zur Entwicklung korrekter Begriffsdefinitionen.
  2. Die Methode der Induktion - Ausgehend von Erfahrungen des Alltagslebens gelangt man zu allgemeinen Aussagen.
  3. Die Methode der Ironie - Die Gesprächspartner werden in Widersprüche verwickelt.
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  • Definition
    Eine Definition gibt die wesentlichen Merkmale an, um die Bedeutung eines Begriffs einzugrenzen und so die Eigenschaften von Gegenständen zu kennzeichnen. Meist wird ein Bezug zur nächsten Gattung oder der Unterschied zu einer anderen Gattung formuliert.
  • Aus der Sicht einer kognitiv-rationalen Präferenz ist die Definition ein Denkverfahren, mit dessen Hilfe die Bedeutung eines Zeichens oder eines Begriffs gekennzeichnet wird. Bei Definitionen gilt es Fehler zu vermeiden. Als typische Fehler gelten:
    • Inadäquatheit: Wenn der Begriffsumfang (Klasse aller Gegenstände, die durch einen Begriff ausgedrückt werden) der Begriffsbestimmung (Eigenschaften eines Begriffs) gleicht.
    • Zirkularität: Wenn ein Ausdruck mit Hilfe desselben Ausdrucks definiert wird.
    • Definition von Unbekanntem durch Unbekanntes.
    • Widersprüchlichkeit: Wenn eine Aussage bestreitet, was die andere behauptet.
    • Unklarheit: Mehrdeutigkeiten gilt es auszuschließen.
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  • Induktion
    Ein Thema wird vom Konkreten ausgehend allmählich abstrahierend untersucht. Durch den Vergleich von Einzelfällen und das Erkennen von Zusammenhängen können allgemeine, übergreifende Aspekte abgeleitet und formuliert werden. Unterschieden wird zwischen aufzählender Induktion (auch: Induktion durch einfache Aufzählung) und ausscheidender Induktion.
  • Bei der aufzählenden Induktion werden möglichst viele Einzeltatsachen zusammengetragen, um einen allgemeinen Satz formulieren zu können, der sich aus den einzelnen Tatsachen folgern lässt.
    Beispiel: Wenn jemand bisher nur weiße Schwäne gesehen hat, kann er die Hypothese aufstellen: Alle Schwäne sind weiß. Diese aufzählende Induktion ist aber unvollständig, da der Nachweis nur eines schwarzen Schwans die Hypothese widerlegt.
    Bei der ausscheidenden Induktion werden die nicht in Frage kommenden Aspekte aus der Gesamtzahl von möglichen Hypothesen ausgeschaltet.
    John Stuart Mill (1806 – 1873) unterscheidet fünf Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge:
    1. Methode der Ähnlichkeit (Methode der Übereinstimmung). Suche nach einem gemeinsamen Umstand bei unterschiedlichen Erscheinungen.
    2. Methode des Unterschieds (Methode des einzigen Unterschieds). Es handelt sich um einen Wahrscheinlichkeitsschluss, da alle Unterschiede außer einem ausgeschlossen werden müssen.
    3. vereinigte Methode von Ähnlichkeit und Unterschied. Wenn sich beide Reihen unterscheiden, ist die eine Erscheinung Ursache oder Folge der anderen Erscheinung.
    4. Methode der Reste. Wenn bei einer Erscheinung die bekannten Teile abgezogen werden, muss der Rest dieser Erscheinung die Folge der übrigen Ursachen sein.
    5. Methode der begleitenden Veränderung. Wenn eine Erscheinung sich parallel zu einer anderen Erscheinung auf bestimmte Weise ändert, handelt es sich entweder um eine Folge oder eine Ursache dieser Erscheinung (kausaler Zusammenhang).
    Von einzelnen Fällen und den Resultaten wird die Regel abgeleitet.
    Beispiel:
    • Platon war ein Mensch. Aristoteles war ein Mensch. Epikur war ein Mensch. (Fall, bzw. Fälle.)
    • Platon ist gestorben. Aristoteles ist gestorben. Epikur ist gestorben. [Und mir geht's auch nicht besonders] (Resultate)
    • Alle Menschen sind sterblich. (Regel.)
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  • Ironie
    Bei der Ironie (wörtlich: die Verstellung) handelt es sich um eine Äußerung, die oft, jedoch nicht zwingend, das Gegenteil des Gesagten meint.
  • Der gegnerische Standpunkt wird mit scheinbarer Ernsthaftigkeit ins Widersprüchliche gezogen. Ironie ist meist kritisch und buhlt nicht um Zustimmung. Ironie kann durch Betonung, Gesten oder Mimik zusätzlich unterstrichen werden.
    Sokrates lehrte Ironie nicht mit dem Ziel des Lächerlich-Machens, sondern als Mittel zur Entlarvung anmaßenden oder vermeintlichen Wissens. Durch das scheinbar selbstständige Auffinden eigener Widersprüchlichkeiten wurde der Dialogpartner in die Lage gebracht, diese zu durchschauen.
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Logik

Wenn Argumente stichhaltig, zwingend, überzeugend, einleuchtend und klar sind, werden sie im Lebensalltag als logisch bezeichnet. In logischen Argumenten kommt demgemäß die Kompetenz des folgerichtigen Denkens und Begründens zum Ausdruck.
Die formale Logik ist ein Hilfsmittel, um logische Zusammenhänge darzustellen. Zur Logik gehören u.a. Argument, Axiom, Beweis, Definition, Hypothese, Inferenzregel, Kalkül und Konklusion.
Die Logik untersucht, unter welchen Bedingungen das Folgern einer Argumentation aus einer Menge anderer Argumente korrekt ist (Schlussregeln). In der Wissenschaft versteht man unter Logik u.a. die Klarheit der eigenen Argumentation, die Unterscheidung logisch gültiger und logisch ungültiger Schlüsse (Abduktion, Äquivalenzschluss, Deduktion, Induktion) sowie die Folgerungsbeziehungen zwischen Prämissen (Aussagen) und Folgerungen (Konklusionen).
  • Logisch gültiger Schluss:
    • Prämisse: Alle Menschen sind sterblich.
    • Sokrates ist ein Mensch.
    • Konklusion: Sokrates ist sterblich.
  • Logisch ungültiger Schluss:
    • Prämisse: In Schweden gibt es immer weniger Störche.
    • Die Anzahl der Geburten ist in Schweden in den letzten Jahren zurückgegangen.
    • Konklusion: Da es in Schweden weniger Störche gibt, gibt es auch weniger Kinder.
Eine Einführung in die formale Logik von Adrian Pigors (Philosophisches Seminar der Universität Hannover, 2004) ist hier zu finden.
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  • Argument
    Ein Argument besteht aus Prämissen (Wenn-Teil) und einer Konklusion (Dann-Teil). Wenn die Wahrheit einer Prämisse und die Wahrheit einer Konklusion gewährleistet sind, dann ist ein Argument gültig. Wenn ein Argument gültig ist und die Prämissen wahr sind, dann ist ein Argument schlüssig.
  • Axiom
    Ein als wahr angenommener Grundsatz (oder eine Aussage) wird Axiom genannt. Er muss/kann innerhalb des Systems nicht begründet werden. Das Axiom ist die Grundlage der Beweise eines logischen Gedankengebäudes. In der Mathematik wird unter Axiom eine Aussage verstanden, aus der andere ableitbar sind, die aber selbst nicht aus der gleichen Theorie beweisbar sind.
    Beispiel:
    Mathematik: »Jede natürliche Zahl n hat genau einen Nachfolger n’.«
  • Beweis
    Die Ableitung eines Urteils aus als wahr erkannten Prämissen (Voraussetzungen) wird aufgrund bestimmter Schlussregeln als Beweis angesehen.
  • Ein Beweis ist die Darlegung der Richtigkeit oder Unrichtigkeit einer Aussage oder eines Urteils mittels empirischer oder logischer Methoden. Die Begründung einer Hypothese durch Tatsachen wird in der Wissenschaft Verifikation, deren Widerlegung Falsifikation genannt.
    Bei der empirischen Methode sind alle Begriffe, Urteile und Schlüsse ohne theoretische Vorüberlegungen aus der Erfahrung abgeleitet. Bei den logischen Methoden werden Beweise durch korrektes Anwenden der logischen Schlussfolgerungsregeln (kurz: Schlussregeln) hergeleitet.
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  • Definition
    Eine Definition gibt die wesentlichen Merkmale an, um die Bedeutung eines Begriffs einzugrenzen und so die Eigenschaften von Gegenständen zu kennzeichnen.
    Meist wird ein Bezug zur nächsten Gattung oder der Unterschied zu einer anderen Gattung formuliert.
  • Aus der Sicht einer kognitiv-rationalen Präferenz ist die Definition ein Denkverfahren, mit dessen Hilfe die Bedeutung eines Zeichens oder eines Begriffs gekennzeichnet wird.
    Bei Definitionen gilt es Fehler zu vermeiden. Als typische Fehler gelten:
    • Inadäquatheit: Wenn der Begriffsumfang (Klasse aller Gegenstände, die durch einen Begriff ausgedrückt werden) der Begriffsbestimmung (Eigenschaften eines Begriffs) gleicht.
    • Zirkularität: Wenn ein Ausdruck mit Hilfe desselben Ausdrucks definiert wird.
    • Definition von Unbekanntem durch Unbekanntes.
    • Widersprüchlichkeit: Wenn eine Aussage bestreitet, was die andere behauptet.
    • Unklarheit: Mehrdeutigkeiten gilt es auszuschließen.
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  • Hypothese
    Die Hypothese gilt als Voraussetzung des Erkennens. In der Wissenschaft handelt es sich um eine durch Beobachtungen oder Überlegungen begründete Annahme oder Vermutung, die zur Erklärung bestimmter Phänomene dient.
    Im Experiment oder aufgrund von Erfahrung (empirische Untersuchung) bestätigte Hypothesen (verifizierte Hypothese) können zur Theorie oder zum Bestandteil einer Theorie werden. Widerlegte Hypothese müssen modifiziert, verworfen oder ersetzt werden.
  • Inferenzregel
    Inferenzregeln dienen in der formalen Logik dazu, die Wahrheitsbedingung oder den Gehalt einer Aussage zu untersuchen.
    Es handelt sich somit um Regeln des korrekten Schließens, bei der aus einer logisch wahren Aussage eine andere wahre Aussage gewonnen wird.
  • Kalkül
    Mit »ins Kalkül ziehen« ist umgangssprachlich gemeint, dass man eine bestimmte Handlungsweise bei der Suche nach einer Lösung mit bedenkt. Sie entspricht dem Ausdruck »in Erwägung ziehen«.
    In der Wissenschaft werden formale Regelsysteme als Kalkül bezeichnet. Sie setzen sich aus Axiomen (oder Anfangsregeln) und Inferenzregeln (Schlussregeln) zusammen, die einen fest abgeschlossenen Handlungsspielraum bilden.
    Beispiel: Beim Schachspiel bilden die Figuren die Axiome. Bei den Zugregeln handelt es sich um die Inferenzregeln.
  • Konklusion
    In der Logik nennt man die im Rahmen eines Beweises hergeleitete oder sich ergebende Aussage Konklusion, Schlussfolgerung oder auch Schlusssatz.
    Der Übergang zwischen Prämissen und Konklusion wird meist mit deshalb, darum, also, schließlich oder auf Grund dessen eingeleitet. Unterschieden wird zwischen korrekten und inkorrekten Folgerungen.
  • Prämisse
    Eine Voraussetzung oder Annahme, von der wir in unserem Denken ausgehen, heißt Prämisse. Es handelt sich um Aussagen, aus denen wir logische Schlussfolgerungen ziehen.
    Beispiel:
    • Prämisse: »Alle Menschen sind sterblich.«
    • Prämisse: »Sokrates ist ein Mensch.«
    • Konklusion: »Sokrates ist sterblich.«
    Die beiden erstgenannten Aussagen sind Prämissen. Bei der letztgenannten Aussage handelt es sich um die Konklusion der Schlussfolgerung.
  • Schlussregeln
    In der Logik werden vier Schlussfolgerungsweisen verwandt: Abduktion, Äquivalenzschluss, Deduktion und Induktion.
    Fehlschlüsse können entstehen, wenn die für die Schlussfolgerungen bestimmten Regeln nicht eingehalten werden.
  • Abduktion
    Bei dem erkenntnistheoretischen Begriff »Abduktion« (lat.: abductio »Wegführung, Entführung«) handelt es sich um ein Schlussverfahren, mit dem Erkenntnisse erweitert werden. Bei der Abduktion wird eine erklärende Hypothese gebildet.
  • Die Methode wurde von Charles Sanders Peirce (1839–1914) in die wissenschaftliche Debatte eingeführt. Das Konzept von Peirce folgt einer dreistufigen Erkenntnislogik: Abduktion, Deduktion und Induktion.
    Mittels Abduktion wird in der ersten Phase des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses eine Hypothese gesucht bzw. formuliert.
    Ausgehend von der Hypothese werden in der zweiten Phase Voraussagen abgeleitet (Deduktion). In der dritten Phase wird nach Fakten gesucht, um die Voraussagen zu bestätigen (verifizieren) bzw. zu widerlegen (falsifizieren), dabei handelt es sich um ein Verfahren, das Induktion genannt wird. Der Prozess beginnt von neuem, wenn diese Fakten nicht recherchiert werden können. Die geschieht so lange bis die »passenden« Fakten gefunden sind.
    Von Regel und Regel wird auf den Fall geschlossen.
    Beispiel:
    • Sokrates, Platon, Aristoteles etc. sind gestorben. (Resultate)
    • Alle Menschen sind sterblich. (Regel)
    • Sokrates, Platon, Aristoteles etc. waren Menschen. (Fall)
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  • Äquivalenzschluss
    Aussagenlogische Formeln (Ausdrücke) können bezogen auf ihr wahrheitsfunktionales Verhalten miteinander verglichen werden. Logisch-äquivalent werden die Ausdrücke genannt, wenn sie unter den gleichen Bedingungen wahr oder falsch sind.
    Beispiel Mathematik:
    Wenn unter gegebenen Voraussetzungen die Aussage »Wenn A, so B« und auch die Aussage »Wenn B, so A« wahr ist, so gilt »A genau dann, wenn B« (und umgekehrt).
    Kurzform des Äquivalenzschlusses: Kurzform des Äquivalenzschlusses
  • Deduktion
    Deduktion (lat.: deductio, »Abführen, Fortführen, Ableitung«) und/oder deduktiver Schluss wird in der Logik die Schlussfolgerung genannt, wenn sich ausgehend von gegebenen Prämissen logisch zwingend Konsequenzen ergeben. Das Resultat wird von der Regel und dem Fall abgeleitet.
  • Bereits Aristoteles sah in der Deduktion den Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere als Gegensatz zur Induktion, da bei dieser Methode die allgemeinen Erkenntnisse ausgehend von speziellen Beobachtungen (Erkenntnissen) gewonnen werden.
    Durch Deduktion ermittelte Vorhersagen haben nur dann einen wissenschaftlichen Wert, wenn sie empirisch überprüfbar sind. Wenn die Vorhersagen mit den Beobachtungen in Widerspruch stehen, muss die Theorie angepasst oder verworfen werden.
    Von der Regel und dem Fall wird das Resultat abgeleitet.
    Beispiel:
    • Alle Menschen sind sterblich. (Regel)
    • Sokrates ist ein Mensch. (Fall)
    • Sokrates ist sterblich. (Resultat)
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  • Induktion
    Ein Thema wird vom Konkreten ausgehend allmählich abstrahierend untersucht. Durch den Vergleich von Einzelfällen und das Erkennen von Zusammenhängen können allgemeine, übergreifende Aspekte abgeleitet und formuliert werden.
    Unterschieden wird zwischen aufzählender Induktion (auch: Induktion durch einfache Aufzählung) und ausscheidender Induktion.
  • Bei der aufzählenden Induktion werden möglichst viele Einzeltatsachen zusammengetragen, um einen allgemeinen Satz formulieren zu können, der sich aus den einzelnen Tatsachen folgern lässt.
    Beispiel:
    Wenn jemand bisher nur weiße Schwäne gesehen hat, kann er die Hypothese aufstellen: Alle Schwäne sind weiß. Diese aufzählende Induktion ist aber unvollständig, da der Nachweis nur eines schwarzen Schwans die Hypothese widerlegt.
    Bei der ausscheidenden Induktion werden die nicht in Frage kommenden Aspekte aus der Gesamtzahl von möglichen Hypothesen ausgeschaltet. John Stuart Mill (1806 – 1873) unterscheidet fünf Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge:
    1. Methode der Ähnlichkeit (Methode der Übereinstimmung). Suche nach einem gemeinsamen Umstand bei unterschiedlichen Erscheinungen.
    2. Methode des Unterschieds (Methode des einzigen Unterschieds). Es handelt sich um einen Wahrscheinlichkeitsschluss, da alle Unterschiede außer einem ausgeschlossen werden müssen.
    3. vereinigte Methode von Ähnlichkeit und Unterschied. Wenn sich beide Reihen unterscheiden, ist die eine Erscheinung Ursache oder Folge der anderen Erscheinung.
    4. Methode der Reste. Wenn bei einer Erscheinung die bekannten Teile abgezogen werden, muss der Rest dieser Erscheinung die Folge der übrigen Ursachen sein.
    5. Methode der begleitenden Veränderung. Wenn eine Erscheinung sich parallel zu einer anderen Erscheinung auf bestimmte Weise ändert, handelt es sich entweder um eine Folge oder eine Ursache dieser Erscheinung (kausaler Zusammenhang).
    Von einzelnen Fällen und den Resultaten wird die Regel abgeleitet. ??? oder gehört diese Zeile noch zur Aufzählung ???
    Beispiel:
    • Platon war ein Mensch. Aristoteles war ein Mensch. Epikur war ein Mensch. (Fall, bzw. Fälle.)
    • Platon ist gestorben. Aristoteles ist gestorben. Epikur ist gestorben. [Und mir geht's auch nicht besonders ;-)] (Resultate)
    • Alle Menschen sind sterblich. (Regel.)
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Erklärungswissen

Das Erklärungswissen wird auch als Erkenntniswissen bezeichnet. Diese Wissensart liefert Gründe dafür, warum etwas so ist, wie es ist und liefert Argumente, die Empfehlungen und Behauptungen belegen.
Hier geht es um Einsicht in Ursachen und Zusammenhänge (to know why). Wissenschaftliche Erklärungen spielen eine besondere Rolle, insbesondere wenn Modelle angegeben werden, die Zwecke mit Mitteln und Ursachen mit Wirkungen verbinden. Unter Erklärungswissen wird sowohl das geisteswissenschaftliche Verstehen als auch das naturwissenschaftliche Erklären verstanden.
Mit diesem Wissen sind Gewissheits- und Geltungsansprüche verbunden, in denen auch Überzeugungen, Werte und Normen sowie Einstellungen, Haltungen und Perspektiven zum Ausdruck kommen. Dieser Aspekt des Erklärungswissens steht bei dem K-R-Präferenztyp allerdings nicht im Vordergrund. Eher trifft auf ihn der pragmatische Aspekt des Erklärungswissens zu: das Herstellen von Problem-, Handlungs- und Objektbezügen. Ganz zentrale Bedeutung hat für den Denker die Notwendigkeit der Herstellung von empirischen Gehalten, die Funktionstüchtigkeit und Angemessenheit von Bewertungen, Entscheidungen, Zwecken, Normen und Prinzipien.
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Sprachliche Intelligenz

Die sprachliche Intelligenz ermöglicht uns das Schreiben, Lesen und Sprachverstehen, die Kommunikation und den Sprachgebrauch in jeglicher Form.
Nach Howard GARDNER fällt darunter die Fähigkeit, Sprache treffsicher einzusetzen sowie sprachliches Ausdrucksvermögen oder das Talent, Metaphern zu bilden, um die eigenen Gedanken auszudrücken und zu reflektieren. Sprache im schriftlichen Ausdruck ermöglicht das Fixieren von Vorstellungen und Erinnerungen. In der gesprochenen Sprache kommt dagegen die Darstellung unserer eigenen Persönlichkeit zum Ausdruck. Ein wichtiger Bestandteil der sprachlichen Intelligenz ist die Fähigkeit, andere zu verstehen. Vier Aspekte hebt GARDNER hervor:
  • den rhetorischen Aspekt,
  • das mnemotechnische Potenzial der Sprache (Daten zu erinnern),
  • die erklärende Funktion und
  • die Möglichkeit, die eigenen Aktivitäten zu erklären.
Diese Intelligenz findet sich häufig bei Dichtern, Schriftstellern, Rednern, Politikern, Journalisten, Rechtsanwälten und Sprachwissenschaftlern. Sie taucht gehäuft bei dem kognitiv-rationalen Präferenztyp auf.
Literatur:
  • Howard Gardner: Intelligenzen: Die Vielfalt des menschlichen Geistes. Stuttgart 2008
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© Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw, Hochschule Darmstadt   |   Stand 26.03.2018
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