
Methoden
In dieser Rubrik werden beispielhaft Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt und zugleich werden Hilfestellungen gegeben wie sie am
geschicktesten zu bearbeiten sind.
Der kommunikativ-emotionale Präferenztyp erwartet, dass der Lehrende auf das Lernklima achtet, Störungen bearbeitet sowie emotionale und kommunikative
Prozesse beachtet werden. Vorteilhaft für diesen Lerntyp ist die Installierung von Lerngruppen. Dieser Lernpräferenztyp lernt besser, wenn er die
Lerninhalte mit anderen kommuniziert und reflektiert.
Für den kommunikativ-emotionalen Präferenztyp ist es wichtig, dass der Lernprozess nicht gestört wird und entstehende Störungen sofort bearbeitet werden
(Störung vor Inhalt). Kenntnisse der Konfliktbearbeitung sind daher von großem Vorteil. Dieser Lernpräferenztyp
lernt vorzugsweise im Austausch mit Anderen. Daher ist kooperatives Lernen als Methode sinnvoll.
Empathie
Das Wort »Empathie« kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet starke, leidenschaftliche Gefühle. Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere
Menschen hineinzuversetzen, deren Gefühle nachvollziehen zu können und sich damit über ihr Verstehen und Handeln verständigen zu können.
Die Grundlage dieser Fähigkeit ist die Selbstwahrnehmung und die Fähigkeit zur Übernahme einer anderen Perspektive. Unter Empathie wird darüber hinaus
die Befähigung verstanden, auf andere Werthaltungen und Normen reagieren sowie neue soziale Rollen annehmen zu können.
In einer sich schnell verändernden Gesellschaft ist Empathie eine wichtige Eigenschaft, um die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse mitzubestimmen und
mitzutragen. Die Sozialpsychologie hat verschiedene Methoden entwickelt, um die Fähigkeit zur Empathie zu erlernen. Beispielhaft werden hier vier
»Strategien« vorgestellt.
- Synchronisation der Körpersprache. Sie konzentrieren sich auf Ihr Gegenüber und versuchen, die Reaktionen des andern nachzuempfinden. Insbesondere beachten Sie dessen Körpersprache. Ahmen Sie die Gestik, Haltung und Mimik Ihres Gegenübers nach, um seine Gefühle nachvollziehen zu können. Nachdem die Gefühle auf Sie eingegangen sind, wandeln Sie die imitierte Körpersprache ins Positive. Übertragen Sie Ihre eigene positive Stimmung auf die andere Person.
- Zuhören und Gefühlsbotschaften verstärken. Diskutieren Sie nicht gegen eine schlechte Stimmung, hören Sie nur zu. Widersprechen Sie nicht, da Widerspruch wie eine negative Verstärkung wirkt. Auf konstruktive Äußerungen des Kommunikationspartners nicken Sie oder ermuntern ihn durch kurze, beifällige Äußerungen (»Verstehe«, »Aha«). In der Regel erhöht sich der Anteil der Äußerungen, die Sie durch kurze Signale verstärken.
- Akzeptanz. Zeigen Sie durch Ihre Körpersprache und in Ihren Worten, dass der Kommunikationspartner berechtigt ist, so zu fühlen und zu denken, wie er sich äußert. Sagen Sie jedoch nicht, dass Sie an seiner Stelle genauso denken und fühlen würden, dies wäre Mitleid. Empathie bedeutet, dessen subjektive Sicht der Dinge nachvollziehen zu können, auch wenn Sie selbst sich anders verhalten würden. Erst wenn innerer Abstand gewonnen wurde, ist es sinnvoll, über richtig und falsch zu diskutieren.
- Grenzen setzen. Empathie verschafft Vertrauen, Sympathie und viele Freunde. Aber sie enthält auch die Gefahr des Missbrauchs, daher sollten Sie Grenzen setzen. Damit helfen Sie auch Ihrem Gegenüber.
Linkempfehlungen :

Soziale Kompetenz
Es gibt unterschiedliche Interpretationen davon, was unter sozialer Kompetenz zu verstehen ist. Ganz allgemein kann die soziale Kompetenz als eine
Fähigkeit verstanden werden, sich in einem vorgegebenen sozialen Feld angemessen zu bewegen.
Personen, die soziale Kompetenz aufweisen, verfügen nach HOLTZ (1994) über folgende Merkmale:
- Ausdruck: macht sich verständlich, bringt eigenes Wissen, Meinungen und Wünsche ein,
- Empfang: kann zuhören, kann andere Gruppenmitglieder beobachten, Ereignisse und gruppendynamische Prozesse wahrnehmen,
- Offenheit: ist offen für Anregungen, kann Kritik akzeptieren, ist bereit sich mit anderen auseinander zu setzen,
- Kooperation: kann eigene Handlungsmöglichkeiten und Verantwortlichkeiten erkennen und wahrnehmen, kann sich auf Handlungen von anderen einstellen und sich anpassen,
- Gestaltung: kann Beziehungen aufnehmen und gestalten, sich in einer Gruppe zurechtfinden, situationsadäquat kritisieren, eine Lernsequenz oder ein Gespräch leiten, kann sich angemessen in gruppendynamischen Prozessen verhalten,
- Identifikation: kann sich auf andere einstellen und Konflikte situationsgerecht angehen, behält eine gute Balance zwischen Engagement und Abgrenzung, hat eine realistische Einschätzung über die eigenen Möglichkeiten und Grenzen.
GAMBILL (1998) schlägt folgende Liste sozial kompetenter Verhaltensweisen vor:
- Nein sagen,
- Versuchungen zurückweisen,
- auf Kritik reagieren,
- Änderungen bei störendem Verhalten verlangen,
- Widerspruch äußern können,
- Unterbrechungen im Gespräch unterbinden,
- sich entschuldigen,
- Schwächen eingestehen,
- unerwünschte Kontakte beenden,
- Komplimente akzeptieren,
- Komplimente machen,
- auf Kontaktangebote reagieren,
- Gespräche beginnen, Gespräche aufrechterhalten,
- Gespräche beenden,
- erwünschte Kontakte arrangieren,
- um Gefallen bitten,
- Gefühle offen zeigen.
SCALA (2001) unterscheidet sechs Ebenen, die im Hinblick auf soziale Kompetenz vor allem für die Zusammenarbeit in Teams sowie bei strategischen
Entscheidungen von zentraler Bedeutung sind. Sie können helfen, die E-K-Präferenz stärken:
- Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion: Üben Sie sich in der Fähigkeit, zu handeln und sich zugleich dabei zu beobachten. Achten Sie in diesem Kontext auf Ihre eigene emotionale Betroffenheit. Nehmen Sie ihre Gefühle wahr und distanzieren Sie sich zugleich von ihnen. Versuchen Sie Ihre Verhaltensmuster, Ihre Vorlieben und Abneigungen zu erkennen.
- Soziale Diagnosefähigkeit: In sozialen Kontexten ist die Fähigkeit, soziale Situationen differenziert wahrnehmen zu können eine Grundvoraussetzung, um auch erfolgreich zu handeln. Eine spezifische Beobachtungsfähigkeit ist Ausdruck von Professionalität. Dazu gehört sowohl die Fähigkeit, die Wirksamkeit von Teamarbeit beurteilen zu können, als auch die Wahrnehmung von Blockaden der Kommunikationspartner (z.B. erkennen, dass bei Gesprächen bestimmte Themen vermieden werden.).
- Gesprächsführung: Der Arbeitstag von fast allen Berufsgruppen enthält Besprechungen, Verhandlungen, Einzelgesprächen aller Art. In hohem Maße hängt die Qualität Ihrer Arbeit von Ihrer Fähigkeit ab, in Gesprächssituationen mit unterschiedlicher Zusammensetzung und Zielsetzung angemessen kommunizieren zu können.
- Teamfähigkeit: Im beruflichen Kontext werden viele Aufgaben in Teamarbeit erledigt. Dazu ist es notwendig, die erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben, um sich in ein Team einbringen zu können. Kompetenzen, die in diesen Bereich fallen, beziehen sich darauf, auf Vorschläge anderer zu reagieren, zuzuhören, sich um die Beteiligung aller zu kümmern, zu vermitteln, Konflikte anzusprechen und (alternative) Lösungen anzubieten.
- Steuern von Arbeitsprozessen: Für Personen mit Leitungsaufgaben sind Kompetenzen gefragt, Arbeitsprozesse in Einzelschritte und passende soziale Kontexte zu transformieren, strukturelle Ausgangsbedingungen für alle Arten gemeinsamen Arbeitens zu entwickeln und soziale Prozesse zu moderieren.
- Organisationskompetenz: In den entwickelten Industriegesellschaften hat die Fähigkeit zu organisieren enorm an Bedeutung gewonnen, weil die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft in einem wachsenden Maße von der Leistungsfähigkeit der Organisationen abhängig geworden ist.
- Kompetenz in der Kommunikation mit neuen Medien: Der kompetente Umgang und differenzierte Einsatz unterschiedlicher Kommunikationsmedien hat in unserer Gesellschaft immer größer werdende Bedeutung (Schlüsselqualifikation), da die elektronischen Medien (Internet, Intranet, E-Mail etc.) den Lebensalltag und die Arbeitsfelder aller durchdringen.
Linkempfehlungen :

- SelbstreflexionDie Befähigung zur Selbstreflexion, die dem Menschen zu eigen ist, beinhaltet die Kompetenz des prüfenden und vergleichenden Nachdenken über das eigene Verhalten, die eigenen Gefühle, Ansichten, Motivationen bzw. Wahrnehmungen. Jegliches Nachdenken über die je individuelle Position in der Welt hat selbstreflexive Ebenen.
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Selbstreflexion setzt die Fähigkeit des Einzelnen voraus, ein Bewusstsein von sich selbst zu haben. Dies bedeutet eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person (Identität von erkennendem Subjekt und zu erkennendem bzw. erkanntem Objekt) und schließt die Berücksichtigung gesellschaftlich-sozialer (einschränkender oder förderlicher) Faktoren mit ein. Die Fähigkeit, sich sein Verhalten bewusst zu machen dient der persönlichen Weiterentwicklung. Ziel der Selbstreflexion ist eine auf Emanzipation und Autonomie ausgerichtete Selbstwahrnehmung.Selbstreflexion kann Einblicke in die eigene Individualität vermitteln. Der Akt der Selbsterkenntnis ist gleichzusetzen mit einer Konstituierung des Individuums. Das »Ich« kann als Resultat von Selbstreflexion verstanden werden. Erst durch Selbstreflexion werde ich demnach in die Lage versetzt »Das bin ICH« sagen zu können. Das Erkennen des eigenen Selbst, und damit Selbst-Erkenntnis bzw. Selbst-Bewusstsein, setzt entsprechend das Nachdenken, das Sich-Gedanken-Machen, die Kenntnis und das Wissen um das eigene Selbst voraus.Die Methode des Zweifelns von DESCARTES ist ein berühmtes Beispiel für Selbstreflexion. Descartes bezieht sich auf Erfahrungen, die sich nicht in Wenn-Dann-Beziehungen, im Dialog ausdrücken, sondern in der einsichtigen Selbstbetrachtung.Die Wirtschaftsuniversität Bern formuliert folgende Ziele bei Selbstreflexionskursen:
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen- werden sensibilisiert für ihr eigenes Verhalten im Umgang mit anderen,
- erleben die (Aus-)Wirkungen ihrer Verhaltensweisen,
- erkennen in der Interaktionen mit anderen SeminarteilnehmerInnen eigene Verhaltensmuster und -defizite (blinde Flecken),
- geben und nehmen Feedback, um über sich selbst und ihre Wirkung auf andere mehr zu erfahren,
- erweitern und aktivieren ihr Handlungsrepertoire, insbesondere in schwierigen Situationen,
- planen die Umsetzung des Gelernten mit Methoden des Selbstmanagements.
Linkempfehlungen :- de.wikipedia.org/wiki/Selbstreflexion
- info.uibk.ac.at/c/c6/c603/cd_paed/abstract/selbstre.html
- www.michael-giesecke.de/methoden/module/08_selbstreflexion.htm
- Ein Fragenkatalog, der hilft, sich als Lehrender zu überprüfen, ist hier zu finden.
