
Eigenschaften Zuhörer
Persönlichkeit des Zuhörers
Der an den auditiven Sinnen orientierte Präferenztyp lässt sich vornehmlich durch die Wahrnehmung von
akustischen Impulsen leiten. Eine zentrale Bedeutung hat das gesprochene Wort. Er kann sich gut Liedtexte
merken und kauft gerne Hörbücher. Er verfügt über Empathie, kann anderen Mitmenschen zuhören, kann Gefühle
und Absichten von anderen Personen erahnen. Aufgrund dieser Potentiale verfügt er über die Eigenschaft der
Bescheidenheit. Er ist kein Prinzipienreiter, er kann relativieren, ist auf der Suche nach Harmonie. Er neigt
dazu sich in seine Innenwelt zurück zu ziehen, da er mit großer Sensibilität auch seine eigene Erlebniswelt
erfasst und verarbeitet. Verlässliche und überschaubare Strukturen sind ihm bedeutsam. Er verfügt über ein
hohes Maß an Disziplin und die Bereitschaft hohe Belastungen für ein selbst gestecktes Ziel zu akzeptieren
(das trifft vor allem auf die Musiker zu). Er kann sich gut orientieren, wenn Regeln, Aufgaben und Übungen
schrittweise vorgestellt werden. Er neigt dazu Informationen in einer sequentiellen Folge, nacheinander
abzuspeichern.
Bei auditiven Lernpräferenztypen hat Die Beziehungsebene hat für die Persönlichkeit dieses Präferenztyps einen
wichtigen Stellenwert. Das Binnenklima ist daher ein wichtiger Faktor. Seine Bereitschaft zu kommunizieren
ist nicht sehr ausgeprägt, er reagiert eher als dass er agiert. Auf Umgebungsgeräusche reagiert er
empfindlich, Hintergrundmusik wird meist als störend empfunden. Ausgewählte Musik als Begleitmusik kann
Ressourcen öffnen.
Aktivitätspotential des Zuhörers
Das Erfassen von Situationen und die sensible Wahrnehmung der direkten Umwelt ist die Stärke des Zuhörers.
Seine besonderen Fähigkeiten liegen in der zeitlichen Verarbeitung akustischer Reize, der Unterscheidung von
Sprachlauten, er hat ein Gedächtnis für Klangmuster, er verfügt über die Fähigkeit der musikalische
Diskrimination, kann Rhythmen erkennen und beurteilen sowie räumlich Hören. Er ist anpassungsfähig und fühlt
sich in harmonischen Gruppen wohl. Unter Druck reagiert er mit Rückzug.
Lebensphilosophie des Zuhörers
Der Zuhörer hört (spürt) die Dinge, bevor sie Tatsache werden. Seine Philosophie lautet: »höre genau zu«.
Typische Berufe des Zuhörers
Typische Berufe für diesen Lernpräferenztyp sind: Komponisten, Dirigenten, Musiker, Therapeuten,
Beratungsberufe.
Lernstrategien des Zuhörers
Wenn der Hörsinn unmittelbar am Lernprozess beteiligt ist, gelingt ein schnelleres Erfassen des Lernstoffs,
er hat aber auch keine Probleme mit dem Frontalunterricht. Mündlichen Erklärungen kann er folgen und
verarbeiten. Der auditiv-musikalische Typ reagiert sensibel auf Tonaufnahmen, Diskussionen, Dialoge,
Vorträge, Vorlesungen, Geschichten, Klänge und Musik. Körperliche Bewegung und Musik sowie
Experimentiermöglichkeiten, Gruppenarbeit und Gespräche aktivieren diesen Lernpräferenztyp. Aktive Mitarbeit
motiviert ihn zum Lernen. Vorträgen kann er gut folgen. Lernkassetten helfen diesem Lernpräferenztyp besser
zu lernen. Durch lautes Lesen (Aufsagen) kann er besser auswendig lernen. Inhalte kann er sich auch mit der
Nutzung von Klang und Melodie aneignen. Wenn er sich selbst Vorträge hält kann er sich auch komplexe
Zusammenhänge merken. Ebenso wird sein Lernverhalten begünstigt, wenn er Zusammenfassungen anderen sprachlich
mitteilen kann, wenn er sich selbst erzählend Fragen beantwortet oder es möglich ist Lerninhalte in eine
rhythmische Form zu bringen. Mündliche Prüfungen zieht er Klausuren vor.
Im entspannten Zustand Radiosendungen oder Podcasts zu hören, begünstigt die Aufnahme von Informationen. Der
Film Noten und Neuronen
(USA 2009) belegt eindrucksvoll wie mit Hilfe von Musik komplexer gelernt werden kann. Gezeigt wird, dass
die Schwingungen der Musik körperlich Empfindungen hervorrufen, die Gefühle auslösen, die bis in die Zellen
wirken.