Denker Konstrukteur Verwalter Kommunikator Ästhet Zuhörer Kinästhet Visionär
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Lernpräferenztest Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw


 
Wissenschaft Lerner für Lernpräferenz Kommunikator
   
Lernpräferenz Kommunikator

Wissenschaft Kommunikator

In dieser Rubrik werden Kontexte zu fachwissenschaftlichen Diskursen hergestellt. Hinweise sollen gegeben werden auf Forschungstraditionen, deren Ergebnisse nachvollziehbar machen, warum dieser Lernpräferenztyp durch pragmatisch-experimentelle Anregungen Impulse zum Lernen bekommt.
Wenn es auch keine Zweifel gibt, dass Emotionen ein grundlegender Bestandteil unseres menschlichen Wesens sind, tut sich die Wissenschaft schwer, diesen Begriff eindeutig zu definieren. Während ein Teil der in Emotionen von Umweltgegebenheiten ausgelöste Reizreaktionsmuster sehen, erkennen Andere nicht beeinflussbare neurophysiologische Reaktionen, die im Gehirn stattfinden. Eine dritte Gruppe wiederum ist der Überzeugung, dass es sich bei Emotionen um soziale Konstruktionen handelt.
Bei Kommunikation handelt es sich nicht nur um einen Austausch oder die Übertragung von Informationen, sie ist zugleich der Grundvorgang zwischenmenschlicher Interaktionen. Sie ist einer der komplexesten und Bedeutendsten Fähigkeiten des Menschen. Da ein Großteil der bei einem kommunikativen Austausch genutzten Kanäle über Gesten, Körperhaltung, Mimik oder Betonung vermittelt werden, gibt es Überschneidungen mit anderen Lernpräferenztypen (kinästhetische, visuelle oder akustische Wahrnehmungsweisen).

Emotionen

Emotionen sind unwillkürliche Reaktionen des Körpers auf bestimmte Situationen. Wenn wir diese Emotion bewusst wahrnehmen, sprechen wir von Gefühlen.
Emotionen können sich auf mehreren Ebenen bemerkbar machen:
  • als Gefühl (Begleiterscheinung einer Emotion),
  • als Verhalten (Mimik, Gestik, Körpersprache),
  • als körperliche Veränderung (Schweißausbrüche, Muskelverspannung),
  • als Kognition (Erwartung, dass etwas Schlimmes passieren könnte).
Es gibt fünf verschiedene Ansätze, um Emotionen wissenschaftlich zu erklären:
  1. Evolutionsbiologische Ansätze (DARWIN) gehen davon aus, dass Emotionen angeborene Reste der menschlichen Entwicklungsgeschichte sind. Ursprünglich hatten sie eine Schutz- und Signalfunktion.
  2. Psychophysiologischer Ansatz (SCHACHTER & SINGER; JAMES & LANGE): Hier werden die körperlichen Veränderungen im peripheren und zentralen Nervensystem untersucht, während eine Person Emotionen erlebt.
  3. Behavioristisch-Lerntheoretischer Ansatz (WATSON): Dieser Ansatz versteht Emotionen als eine Art von angeborenem Reiz-Reaktions-Muster. Die ursprünglichen Emotionen (Wut, Zorn und Liebe) werden im Laufe der Entwicklung mittels klassischer Konditionierung ergänzt.
  4. Kognitive Bewertungstheorien (LAZARUS) folgen der Überzeugung, dass nicht die Reize an sich, sondern die individuellen Einschätzungs- und Bewertungstendenzen bezogen auf Ereignisse oder Situationen, die das Wohlbefinden tangieren, emotionale Reaktionen auslösen.
  5. Funktionalistisch orientierte Komponenten-Prozess-Modelle (LEVENTHAL): Emotionen werden als Produkte verschiedener Verarbeitungsschritte auf unterschiedlichen Verarbeitungsebenen angesehen. Der ursprüngliche, phylogenetisch entstandene Anpassungsmechanismus reflexhaft miteinander verbundener Reaktionen und auslösender Reize wird durch eine flexible Anpassung an hoch komplexe soziale und physikalische Umwelten erweitert. Emotionen stehen somit im Dienste der Handlungsregulation.
Inzwischen ist bekannt, dass Emotionen eine ganz entscheidende Bedeutung für das Lernen haben. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, wenn die Lernenden grundlegende Kenntnisse über »Emotionen« erlangen. Zwischen Emotion und Kommunikation, Emotion und Kognition, kognitiven Funktionen und Fähigkeiten (Wahrnehmung, Denken und Gedächtnis) sowie zwischen Emotion und Motivation bestehen wechselseitige Beziehungen, die das Verhalten und Erleben eines Menschen steuern. Den Emotionen kommt dabei die zentrale Aufgabe zu, die Steuerung des Aufmerksamkeitsfokus zu motivieren und den vorbewussten sensorischen Input hinsichtlich seiner Bedeutung für den Organismus zu bewerten. Dadurch ist es möglich, trotz komplexer sozialer Zusammenhänge sinnvoll zu entscheiden. Allerdings ist damit die Konsequenz verbunden, dass alle wahrgenommenen und vorgestellten Gegenstände nie neutral gesehen werden können, sondern immer bereits bewertet und damit mit Sinn aufgeladen sind.
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  • Emotion und Kognition
    Emotionen beeinflussen in einem nicht unerheblichen Maß kognitive Funktionen und Prozesse. SPENCER (1890) geht davon aus, dass kognitive Prozesse nur sehr selten frei von Emotionen sind.
    Die Mehrzahl der emotionalen Erregungen werden kognitiv bewertet und in Folge als Freude, Ärger, Sehnsucht, Enttäuschung oder Trauer erlebt. Die Wahrnehmung von Emotionen hängt dabei immer von der kognitiven Bewertung des Erregungszustandes ab.
  • Die emotionalen Prozesse stellen für das Funktionieren kognitiver Prozesse die Energie bereit. IZARD ist demnach überzeugt davon, dass emotionale Prozesse unabhängig von kognitiven ablaufen können, aber umgekehrt sei dies nicht möglich. PLUTCHIK geht von einer parallelen Entwicklung des kognitiven und emotionalen Systems des Gehirns aus. Die aktuelle neurophysiologische Forschung bestätigt diesen Hinweis. Bei einer bestimmten Schädigung des Gehirns im Bereich des präfrontalen Cortex geht z.B. die Befähigung Emotionen zu empfinden verloren. Diese Komplementarität lässt von einer so genannten emotionalen Intelligenz ausgehen.
    Indem sie beeinflussen, wem oder was wir Aufmerksamkeit schenken, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen und wie wir verschiedene Merkmale von Lebenssituationen interpretieren und erinnern, dienen Emotionen den kognitiven Funktionen.
    Welche Rolle Emotionen bei der Informationsverarbeitung zukommt hat zuerst BOWER (1981) untersucht. Nach seinen Ergebnissen führen erlebte Emotionen zu einer stimmungsabhängigen Verarbeitung bzw. zu einem stimmungsabhängigen Abruf von Informationen.
    Stimmungsabhängige Verarbeitung findet statt, wenn Menschen selektiv zur Aufnahme von Informationen sensibilisiert werden, die mit ihrer momentanen Stimmung deckungsgleich sind.
    Stimmungsabhängiges Abrufen kommt dann zustande, wenn die Person wieder in der gleichen Stimmung ist wie bei einem früheren Ereignis. Unangenehme Emotionen dagegen hemmen kognitive Prozesse und fördern kognitive Vorgänge, die ihnen entgegenarbeiten.
    Auch auf Gedächtnisinhalte üben Emotionen einen Einfluss aus: Affektiv getönte Ereignisse werden besser behalten als nicht affektiv getönte. Langfristig ist anzunehmen, dass man angenehme Ereignisse besser behält als unangenehme. Somit fördern angenehme Gefühle und Bedürfnisse kognitive Prozesse, die diese Gefühle und Bedürfnisse unterstützen. Gefühle sind aber auch in der Lage, kognitive Funktionen und Fähigkeiten zu blockieren. Dies gibt Hinweis auf eine unauflösliche Einheit zwischen Großhirnrinde und limbischem System.
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  • Emotion und Motivation
    Emotion und Motivation sind sehr eng miteinander verflochten. Psychische Vorgänge haben sowohl eine Befindlichkeitsseite als auch eine Antriebsseite. Wird die momentane Erlebnislage betont, spricht man von Emotion oder Gefühl, steht die Zielorientierung im Vordergrund, wird von Motivation gesprochen.
    Eine wichtige Funktion von Emotionen ist, Menschen dazu zu bringen, sich auf wichtige Ziele hin zu bewegen. Die durch die physiologische Erregung ausgelöste emotionale Situation kann erforderlich sein, um uns zu einer angemessenen Reaktion zu bewegen.
  • Die motivationale Funktion der Emotion liegt in:
    • der Steigerung der Flexibilität des Verhaltens (Reaktion auf Reiz),
    • der Unabhängigkeit von festgelegten Handlungsmustern und
    • dem subjektiven Gefühl, etwas zu tun/nichts zu tun.
    Jeder Mensch hat sein eigenes Gefühlsmuster. Es ist ausschlaggebend für seine Persönlichkeit.
    DECI/RYAN (1993) gehen von drei angeborenen psychologischen Bedürfnissen aus, die für die Lernmotivation entscheidend sind:
    • dem Bedürfnis nach Kompetenz und Wirksamkeit,
    • dem Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung und
    • dem Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit und sozialer Zugehörigkeit.
    Die Motivations-Psychologie versucht zu erklären, unter welchen Bedingungen diese Einsicht entsteht und welche unterschiedlichen Qualitäten die Lernmotivation annehmen kann. Weitere Informationen sind der Power Point Präsentation Emotion und Motivation von www.learn-line.nrw.de zu entnehmen sowie folgenden Internetseiten:
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  • Emotion und Kommunikation
    Zu diesem Thema verweisen wir auf ein Forschungsprojekt der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zum Thema »Neuronale Repräsentation der Kommunikation von Emotionen.«
    »Trotz der großen Bedeutung von affektivem Ausdruck und emotionalen Inhalten in der menschlichen Kommunikation sind die neuronalen Grundlagen der Kommunikation von Emotionen noch weitgehend unklar. Mit dem Ziel einer Präzisierung des Wissens über die Repräsentation affektiver Aspekte der Kommunikation in kortikalen Aktivierungsmustern und neuronalen Netzen sollen die Verarbeitung und Integration sprachlicher, prosodischer, mimischer, bildlicher und akustischer affektiver Reize bei gesunden Probanden und Personen mit Affektstörungen untersucht werden. Dabei ist der Einsatz moderner neurowissenschaftlicher Verfahren, insbesondere der Kombination von Verfahren mit hoher zeitlicher (EEG, MEG) und hoher räumlicher (fMRT) Auflösung und Verfahren zur Abbildung biochemischer Prozesse (MR-Spektroskopie) vorgesehen. Im Rahmen des Projektes wird eine interdiszipliäre Zusammenarbeit von Wissenschaftlern mit unterschiedlichen, sich ergänzenden Expertisen (Linguistik, Neurologie, Physik, Psychologie) realisiert. Wir erwarten aus dieser interdisziplinären Integration ein umfassenderes Bild affektiver Kommunikation und ihrer Störungen im Gehirn und neue Erkenntnisse zur Hypothese der Repräsentation von affektiven Inhalten in neuronalen Netzwerken.
    1. Welche Aspekte der Verarbeitung von Emotionen sollen untersucht werden?
      Bei der Verarbeitung von Emotionen können in einer groben Untergliederung zwei Aspekte unterschieden werden: Das ERLEBEN von emotionalen Zuständen (Gefühlen, Stimmungen, Affekten) und die KOMMUNIKATION emotionaler Informationen: a) Wie jemand einen emotionalem Zustand erlebt, ist seinen Mitmenschen nicht unmittelbar zugänglich. Dieser „subjektive“ Aspekt der Emotionen kann weder unmittelbar beobachtet noch gemessen werden. Nach bislang vorliegenden Erkenntnissen scheinen emotionale Erlebnisse aber mit spezifischen körperlichen Reaktionen verbunden zu sein, wie beispielsweise Veränderungen der Herzfrequenz oder der Hautleitfähigkeit.
      Informationen über den emotionalen Zustand eines Menschen können auf unterschiedlichen verbalen (über den semantischen Gehalt der Sprache) und nonverbalen Kommunikationskanälen (mittels Mimik, Intonation und Gestik) ausgedrückt werden. Darüber hinaus können emotionale Informationen auch mit Bildern und Geräuschen vermittlet werden. Um zu verstehen, welche Emotion von einem Menschen ausgedrückt wird, ist es nicht erforderlich, sich selbst in dem gleichen emotionalen Zustand zu befinden. Wechselwirkungen zwischen dem eigenen aktuellen emotionalen Zustand (Erlebnisse und körperliche Reaktionen, siehe 1.a) und der Interpretation emotionaler Informationen aus unserer Umwelt sind aber durchaus zu erwarten. Im primären Fokus unseres Forschungsvorhabens stehen Untersuchungen der kommunikativen Aspekte der Emotionsverarbeitung. Dabei soll jedoch auch der Einfluss eigener emotionaler Reaktionen auf die Interpretation emotionaler Umweltreize untersucht werden.
    2. Geht es vordringlich um die Lokalisation der Gehirnareale, die an der Repräsentation der Kommunikation von Emotionen beteiligt sind?
      In unserem Projekt geht es vordringlich darum, zu klären, welche Hirnstrukturen an der Erfassung und Interpretation von emotionalen Informationen beteiligt sind, die auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen vermittelt werden. Insbesondere soll untersucht werden, in welchen Regionen die Dekodierung der emotionalen Inhalte unabhängig von der zugrunde liegenden Stimulusmodalität stattfindet und in welchen Regionen modalitätsspezifische Effekte zu beobachten sind. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche Strukturen zusätzlich aktiviert werden, wenn emotionale Reize verarbeitet werden, die (wie in vielen Situationen des täglichen Lebens) gleichzeitig auf verschiedenen Kommunikationskanälen vermittelt werden. Ein weiterer Ansatz besteht darin, den Einfluss eigener emotionaler Reaktionen (siehe 1.a) auf die Interpretation emotionaler Umweltreize zu untersuchen. Weiterhin sollen Veränderungen des Hirnstoffwechsels bei Patienten mit Störungen der Emotionsverarbeitung analysiert werden und hinsichtlich der Lokalisation dieser Stoffwechselstörungen mit dem individuellen Störungsprofil bzw. mit dem Hirnaktivierungsmuster bei der Verarbeitung emotionaler Information bei gesunden Probanden verglichen werden.
    3. Was erwarten wir von den Ergebnissen dieses Projektes?
      Zunächst einmal ist unsere Arbeit auf dem Gebiet der Grundlagenforschung anzusiedeln. Im ersten Schritt geht es uns darum, besser zu verstehen, welche Hirnstrukturen unter unterschiedlichen Bedingungen an der Kommunikation emotionaler Informationen beteiligt sind. Die Erfassung von Veränderungen des Hirnstoffwechsels bei Patienten mit Störungen der Emotionsverarbeitung kann darüber hinaus hilfreich sein, um die Defizite dieser Patienten genauer identifizieren zu können. Langfristig ist es somit denkbar, dass diese Erkenntnisse bei der gezielten Auswahl einer therapeutischen Strategie, zur Verlaufskontrolle oder sogar bei der Entwicklung neuer Therapieverfahren eingesetzt werden können.«
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Kommunikation

Kommunikation (lat. Communicare: teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen) wird der wechselseitige Austausch von Gedanken genannt. Dies kann in Form von Sprache, Gestik, Mimik, Schrift oder Bild geschehen.
Im übertragenen Sinn geht es bei der Kommunikation um das wechselseitige Übermitteln von Daten oder von Signalen, wobei in der Regel der Bedeutungsinhalt vorher festgelegt wurde. Findet zwischenmenschliche- bzw. interpersonelle Kommunikation statt, wird dies soziale Interaktion oder soziale Kommunikation genannt.
Mit dem menschlichen Bereich der sozialen Kommunikation befassen sich verschiedene Wissenschaftsbereiche:

 

  • Kommunikationswissenschaft
    Die Kommunikationswissenschaft befasst sich mit den Bedingungen, Strukturen, Funktionen und Wirkungsmöglichkeiten von Medien und Kommunikation und der historischen Entwicklung dieser Bereiche.
    Bei der Kommunikationswissenschaft, die zu den Sozial- und Geisteswissenschaften gezählt wird, handelt es sich somit um die Wissenschaft von der gesellschaftlichen Kommunikation in allen ihren Erscheinungsformen, insbesondere der Massenkommunikation. Aus diesem Grund wird sie oft auch als Publizistikwissenschaft bezeichnet.
  • Ein Zweig der Kommunikationswissenschaft stellt die Individualkommunikation in das Zentrum ihrer Forschungen. Es gibt Berührungspunkte zur Soziologie, der Philosophie, der Linguistik (vor allem Pragmatik) und der Semiotik.
    Überschneidungen gibt es zu den Arbeitsgebieten der Medienwissenschaft, Sprechwissenschaft und Sprecherziehung.
    Die Lasswell-Formel, die Massenkommunikation schematisch abbildet, verdeutlicht damit auch die einzelnen Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft. Sie lautet: Who says what in which channel to whom with what effect? (Wer sagt was zu wem in welchem Kanal und mit welcher Wirkung):
    1. Wer sagt ? Sender/Kommunikator ? Kommunikatorforschung
    2. was ? Inhaltsanalyse / Mediengeschichte: Programmgeschichte
    3. auf welchem Weg ? Medium ? Medienanalyse / Mediengeschichte: Organisationgeschichte
    4. zu wem ? Empfänger, Zuhörer ? Mediennutzungsforschung (Rezipientenforschung)
    5. mit welchem Effekt? ? Medienwirkungsforschung
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  • Informationswissenschaft
    Die Informationswissenschaft beschäftigt sich mit der Theorie und Anwendung von Information und Wissen. Untersucht wird, wie Informationstransfers optimiert werden können und wie mittels Information die Vermittlung von Wissen bzw. der Prozess der Wissensvermittlung selbst verbessert werden können.
    Im Mittelpunkt bei der Informationswissenschaft steht die möglichst effiziente Erfüllung des Informationsbedürfnisses von Menschen.
  • Hierbei steht der inhaltliche Aspekt im Vordergrund. Wissen muss gesammelt, sortiert, gespeichert und durch den (spezifischen) Benutzer ausgewählt und aufbereitet werden und mittels technischer Medien (Druck, Datenbank, CD-ROM...) zugänglich gemacht werden. Information wird jedoch nicht nur als technisches Problem gesehen. Alle den Informationserfolg bestimmenden Kontextbedingungen müssen berücksichtigt werden (sprachliche-, ökonomische-, kognitive-, ästhetische-, soziale-, politische Faktoren). Daher sind in diesem Wissenschaftszweig mehrere Wissenschaftsdiszipline integriert, wie z.B. Kommunikationswissenschaft, Informatik, Kybernetik, Soziologie und Linguistik.
    Im allgemeinen Sinn wird unter Informationswissenschaft auch die Repräsentation, Rezeption und Präsentation des Transfers von Wissen verstanden.
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  • Informationstheorie
    Die Informationstheorie beschäftigt sich mit den mathematischen Grundlagen für die Bereiche Kommunikation bzw. Informationsaustausch. Die Begriffe Informationsgehalt und Entropie (Maß der Informationsdichte) sind dabei von zentraler Bedeutung.
    Die Informationstheorie macht Aussagen über den erforderlichen Aufwand für die Übermittlung von Informationen.
    Für die Kommunikationstechnik, Datenkompression und Kryptografie, sowie die Genetik, die Neurologie und die Informationswissenschaft hat sie eine weitreichende Wirkung. Es geht jedoch bei der Informationstheorie nicht um das Erschließen von Bedeutungszusammenhängen. Information wird nur als messbare, rein mathematische Größe betrachtet, ohne auf deren Bedeutung einzugehen.

 

  • Medienwissenschaft
  • Die Medienwissenschaft beschäftigt sich mit den Medien (insbesondere den Massenmedien) und der öffentlichen Kommunikation. Die sprach- und geisteswissenschaftliche Beschäftigung mit den Medien in der Literatur-, Theater-, Kunst-, Film- und Musikwissenschaft gehört zu den Grundlagen der Medienwissenschaft.
  • Alle Medien (Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Film- und Online-Medien) sind Gegenstand der Forschung. Ähnlich wie die Kommunikationswissenschaft setzt sich die Medienwissenschaft mit der Entstehung, Verbreitung und Wirkung der öffentlichen Meinung über Hörfunk, Fernsehen und Internet auseinander. Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit Fragen nach der Programmgestaltung, der Organisation und der Technik.
    Medienanalyse, -geschichte und -theorie sind die Hauptarbeitsbereiche der Medienwissenschaft. Bei der Medienwissenschaft geht es nicht um die Wechselwirkung zwischen Massenmedien und Gesellschaft. Die Fragen nach der Programmgestaltung, der Organisation und Technik stehen im Vordergrund.
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  • Linguistik
    Das Thema der Allgemeinen Linguistik sind die Eigenschaften von (natürlichen) Sprachen, die von Menschen gesprochen werden. Erforscht werden in diesem Wissenschaftszweig die psychologischen und biologischen Grundlagen der menschlichen Sprachfähigkeit.
    Gefragt wird z.B. danach, wie Menschen natürliche Sprachen erlernen, was sie dazu befähigt, Sprachen zu verstehen.
  • Innerhalb der Linguistik beschäftigt sich die:
    • Phonetik mit den physikalischen, akustischen und artikulatorischen Eigenschaften von Lauten,
    • Phonologie mit der Lautstruktur von sprachlichen Äußerungen, ihrer Repräsentation und ihren Eigenschaften,
    • Syntax mit der Strukturierung von Sätzen nach grammatischen Regeln,
    • Semantik mit der Bedeutung von Wörtern (Wortsemantik) und Sätzen (Satzsemantik),
    • Morphologie mit den kleinsten bedeutungstragenden Elementen von Sprache,
    • Pragmatik mit der Verwendung und dem Zweck von Sprache
    • Biologie der Sprache mit der Beziehung zwischen Sprache und Gehirn,
    • Verarbeitung von sprachlichen Äußerungen und ihrer Repräsentation auf der phonologischen, syntaktischen, semantischen und pragmatischen Ebene.
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  • Semiotik
    Semiotik ist die Lehre von den Zeichen und den Symbolen. Zeichen, aber auch Bilder (im Sinne von Abbildungen), Formen (im Sinne von Formgebern) und Merkmale gelten als semiotisch relevante Gegenstände.
    Die Semiotik oder Semiologie wurde von Ferdinand De Saussure (1967), Charles S. Peirce (1965), Charles William Morris (1988) und Umberto Eco (1972) entwickelt. Eco nennt Semiotik die Wissenschaft, die den Anspruch hat, alle kulturellen Vorgänge als Kommunikationsprozesse zu untersuchen.
  • Die Semiotik stellt eine Beziehung her zwischen dem Signifikanten (Bezeichnendes, Bedeutendes) und dem Signifikaten (Bezeichnetes, Bedeutete). Diese Einheit verweist auf ein Objekt und eine Referenzfunktion. In Verbindung mit dem Zeichen wird dieses Beziehungssystem semiotisches Dreieck genannt. Während das Zeichen mit Sinn erfüllt ist, ist das Bedeutende leer. An einem Beispiel von De Saussure lässt sich dies veranschaulichen. Bezogen auf die Sprache bildet das Bedeutende das akustische Bild, das Bedeutete den Begriff, das Zeichen wiederum (das Wort) die Beziehung zwischen Begriff und Bild.
    In der Semiotik fallen Symbol und Zeichen in den Bereich der logischen Denkoperationen. Das Bezeichnete ist in der Wahrnehmungswelt auffindbar.
    De Saussure bezeichnet die Semiotik als die Wissenschaft, die »das Leben der Zeichen im Rahmen des sozialen Lebens untersucht« (De Saussure 1967, S. 19). Schon 1916 forderte De Saussure die Entwicklung einer umfassenden Semiologie, die klären sollte »worin die Zeichen bestehen und welche Gesetze sie regieren« (ebd.). Leitidee ist, ausgehend von der Linguistik, die Erstellung einer allgemeinen Semiologie oder Semiotik.
    Die Semiotik lässt sich differenzieren in folgende Teilgebiete:
    • Syntax (Satzbau),
    • Semantik (Bedeutung der Zeichen) und
    • Pragmatik (Synonym = Semiologie) - Lehre vom sprachlichen Handeln.
    Literatur:
    • Saussure, Ferdinand de: Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft, 2. Aufl., Berlin 1967.
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© Prof. Dr. Franz Josef Röll, Dr. Robert Löw, Hochschule Darmstadt   |   Stand 26.03.2018
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